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Kallisto
03.12.2023
21:10 Uhr
     
Wissen Sie, ich habe da einiges drüber gelesen, Beschreibungen. Ich schildere diese hier nicht aus Rücksicht. Die Leute haben das selbst gefilmt übrigens. Immerhin hat man damals versucht, es zu verstecken. Mich macht das mürbe. Es zerstört innerlich, zu wissen, dass es das gibt. Diese sinnlose Brutalität.
Das Einzige, das ich tun kann zum Schutz des Glaubens, ist, dass ich nicht über Gott nachdenke. Warum er das zulässt. Ob es ihn überhaupt gibt und solche Dinge. Ich halte ihn sozusagen da raus. Glaube ohnehin, dass man ihn sich besser als ohnmächtig vorstellt. Dass er des öfteren bitterlich weint.
 
Kallisto
03.12.2023
20:51 Uhr
     
Vor zwanzig Jahren. Vielleicht wäre man damals sogar wieder eingetreten. Aber heute? Das hier lässt sich doch nicht aus der Welt schaffen: "Mit den Juden befasste sich Martin Luther bereits vor der Reformation. Am 5. August 1514 äußerte er sich erstmals brieflich über das Volk der Bibel. Luthers Blick auf die Juden war zwar Wandlungen unterworfen, doch an seiner negativen Grundhaltung änderte sich wenig – bis hin zur Forderung, Synagogen anzuzünden und die „verstockten“ Juden auszuweisen. Was trieb den Reformator an, welche Folgen hatte sein Judenhass? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten."
https://www.luther2017.de/de/wiki/martin-luther-und-die-juden/martin-luth er-und-die-juden-fragen-und-antworten/

Vielleicht konnte man das ignorieren, relativieren. Aber heute sieht man doch Parallelen. Tausend Jahre vorher dasselbe, eine Stufe schärfer, mit Taten. Der Wurm nie ausgemerzt. Und die EKD holt die Anhänger mit Schiffen, und manche freuen sich, eine mit Doppelnamen, zwei Zurückgetretene. Was ist es?

Ursprünglich könnte es einfach nur Neid gewesen sein. Und Ideologie. Neid auf Moses im Dornbusch vielleicht. Wer weiß. Heute, da man sieht, was Glauben, vermischt mit Ideologie anrichtet, wenn Glaubensinstitutionen politisch sind oder bei verkehrten politischen Entscheidungen schweigen, kann man nicht zurück. Man weiß, dass man auch mit Menschen in einer Bank sitzen muss oder aus demselben Kelch trinken muss, die nicht sehen, wer ihre Brüder und Schwestern sind und was diesen seit 2000 Jahren im Namen des Glaubens, welches auch immer, angetan wird. Jesus war auch ein Außenseiter. Er war mit dem Opferhandel der Familie des Kaiphas über kreuz geraten.
Letzten Endes wissen Außenseiter, dass sie für Gott keine sind. Gott lässt sich nicht institutionalisieren. Er flüstert zu Außenseitern, siehe Elias. Was man braucht, ist das Buch. Das allein. So leid's mir tut.

Wenigstens hat Bischof Meister einen recht klaren Blick. Das gab es immer. Von Galen z.B. Aber Ausnahmen machen noch keine Regel.
 
tg
03.12.2023
18:20 Uhr
     
War heute, am 1. Advent, zum Gottesdienst in der Norddörfer-Kirchengemeinde. Dort sang der Sylter Shanty-Chor. Die zumeist weißergrauten Männer rührten mich. Sie sind wohl (außer Kreuzfahrt) nie zur See gefahren, und singen doch hingegeben von der Sehnsucht, nach Haus zu kommen , um bei Mutter Weihnachten feiern.Wie weit noch bis zum Hafen, bis zum Weihnachtsbaum auf der Mole? Das klingt nach mehr als nur Schiffsanlegeplatz, klingt mehr nach Hafen für die Seele und Ruhe finden, nach endgültigem Ankommen. Wenn sie vom Christkind singen, schimmert noch eine Frömmigkeit aus Kindertagen auf und es stand etwas im Kirchenschiff, "das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat" (E. Bloch).  
tg
03.12.2023
18:09 Uhr
     
Den Brief an Ausgetretene habe ich vor 20 Jahren geschrieben. Dank für Nachdenken darüber. TG  
molitor
30.11.2023
19:41 Uhr
     
Zum Brief an die Ausgetretenen.

Ich habe den Brief mit Interesse gelesen. Ich vermute, er wird / würde nicht direkt nach einem erfolgten Austritt an frisch Ausgetretene geschrieben und losgeschickt, sondern an Menschen, die früher Gemeindeglieder waren und vor längerer Zeit ausgetreten sind.

Die Idee, sich nach langer Zeit zu melden, ist nicht schlecht.
Ob ich diesen Brief meiner Heimatgemeinde als Vorbild gäbe?
Sprachlich ist ganz viel von TG zu finden, ein anderer würde naturgemäß manches anders formulieren.
Inhaltlich: Ob alle Ausgetretenen wirklich noch gläubig genug sind, um Seelsorge, Gottesdienst und Diakonie mitzutragen? Davon auszugehen ist mutig, sprachlich hat es etwas Überrumpelndes. So auch der Satz: "Sie sind eigentlich Christ genug, um Kirche mitzutragen". Natürlich wissen wir nichts über das Christsein der konkreten Ausgetretenen, aber nach der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung ist bedauerlicherweise eher nicht von einem klassischen Christsein auszugehen, selbst die nebulöse Religiosität nimmt ab. Und eine gewisse Restreligiosität als ausreichend für so etwas wie "anonymes Christsein" anzusehen halte ich für Schummelei. - Aber vielleicht stimmt ja doch die Annahme bei dem einen oder der anderen... es gibt ja auch verschüttetes Christsein, an das erinnert, das hervorgelockt werden kann.

Den letzten Teil könnte man noch stärken, warum die Kirche aller Ehre, oder zumindest Ehre wert ist, hier gäbe es noch mehr Gründe zu nennen, jenseits aller guten Taten, die hier zweifelsfrei zu finden sind (und trotz ungeschickter Fehler, die z.B. zum bedauerlichen Rücktritt von Frau Kurschus geführt haben). Hier würde ich aufführen, dass sich bei Kirche ein Schatz findet, den man nicht verdienen - den man deshalb auch nicht nicht verlieren kann. Den man aber finden kann: den schönen wahren Satz vom Anfang des Briefes: dass Gott Sie (den Ausgetretenen) weiter liebt und braucht. Und dass man das auch hören können muss. Dafür Kirche. Sonst sagt es einem keiner.

Danke an TG für die Mühe, diesen Brief zu schreiben und hier einzustellen.
 
DS
29.11.2023
12:07 Uhr
     
...immer mehr - auch hier - s.die letzten Einträge - höre ich beim Thema Kirchenmitgliedschaft den Hinweis, man habe seinen Glauben und brauche hierzu Kirche nicht.
TG hat ja Recht mit seinen Hinweisen vom 20.11., wann und wo Kirche/PastorIn gefragt sein könnten und viele Gemeindeleitungen sind dann ja auch sehr entgegenkommend, wenn die Trauerfeier dann doch kirchlich sein soll, obwohl der Verstorbene doch selbst den Austritt erklärt hat...ein weites Feld...
Nach neuesten Hochrechnung werden in den drei Jahren 2021 bis 2023 ca. 3,5 Mio Menschen sich aus deiner der beiden grossen Kirchen abgemeldet haben. Wenn es so weitergeht, kann man die Kirchen abwickeln lange vor 2060...für diesen Zeitpunkt war mal Ende prognostiziert worden...
Traurig/skeptisch etc das Nochmitglied Delf
 
Förster
28.11.2023
18:05 Uhr
     
Kirche hin und her!
Auch wo keine Kirche im
eigentlichen Sinne ist, ist
Gott unter uns!.
 
tg
25.11.2023
13:08 Uhr
     
...dann mich zum Gespräch bestellen, bitte- so etwa sollte der brief enden. Delf, Dank für dein Mitfühlen. t  
DS
24.11.2023
11:30 Uhr
     
Moin Traugott,
ist dein Brief an Ausgetretene "abgebrochen"?? Der Text endet so unvermittelt. Ist doch ein hochaltuelles Thema..danke fürs Reingucken,
herzlich Delf
 
leise
23.11.2023
14:52 Uhr
     
Liebe Grüße an Dorothée von den Augustinern.
Wenn ich hier reinschaue, denke ich an Sie/dich und immer auch wehmütig an Pünktchen im Herzen. Es war immer schön, von Euch zu hören und ich hoffe von Herzen, dass es dir gut geht. Viele Grüße aus Hamburg von leise.
:-)
 
j. Klaus Haan
23.11.2023
09:28 Uhr
     
Lieber Traugott Giesen, gerne komme ich dieser Einladung. eine Spur zu legen, nach.
Ein vollzogener Kirchenaustritt beinhaltet ja nicht unbedingt eine Abkehr von Gott, vom Glauben an Gott. Damit möchte ich bitte nicht in den Verdacht geraten, dass ich eine Abkehr von der Kirche auf die leichte Schulter nehme.
Ich bevorzuge den Slogan : "Glauben und das Ausleben meines Glaubens wird erst in der Kirche, eine guten Gemeinde erst richtig schön!" --- In Anlehnung an die Sportwerbung "Sport ist im Verein erst schön!"
 
tg
22.11.2023
17:43 Uhr
     
An einem Tag haben 160 wache Menschen diese Seite aufgeschlagen- aber lasst doch bitte mal eine Spur hier. tg  
Elke
21.11.2023
18:39 Uhr
     
Lieber Pastor Giesen,

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre tröstenden Worte in dieser für uns sehr schwierigen Zeit. Wir werden noch lange nicht wissen, wie es endet aber wir halten uns an Ihre Worte: Von guten Mächten wunderbar geborgen, will ich jetzt erwarten, was auch immer kommen mag. Dieses Band legen wir um meine Schwester.

Herzliche Grüße aus Hamburg
 
ds
21.11.2023
09:12 Uhr
     
ja, Traugott, habe Deine Kleinanzeige im Publik-Forum Nr. 22/2023 S. 61 gefunden.
Mögen dadurch weitere Menschen bei Lebensmut.de landen. Delf
 
tg
20.11.2023
17:34 Uhr
     
Das war mein Brief an Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind:

Veehrte(r) Frau/ Herr...

Dieser Brief fällt mir schwer. Aber ich traue mich.
Ich traue mich, Sie zu bitten, der evangelischen Kirche wieder näher zu treten; ja, Kirche wieder mitzutragen.
Es waren großzügige Zeiten, da Kirche die Menschen ruhig ziehen ließ. Wir wussten, dass auch außerhalb der Institution Kirche Gottes Revier ist. Ich sah Sie nie als abtrünnig oder verworfen; wusste für Sie mit, dass Gott Sie weiter lieb hat und braucht. Auch im Gottesdienst bete ich das "Vaterunser" für Sie mit. Ich nahm den Austritt nie so ernst, als dass ich zum Beispiel das Begleiten der Beerdigung eines Ausgetretenen abgelehnte.
Aber eigentlich habe ich es auch nie recht eingesehen, dass Sie (und andere) einfach das Mittragen kirchlicher Lasten ablehnen. Denn ich wette darauf, dass Sie durchschnittlich gläubig genug sind, um Seelsorge, Gottesdienst und kirchlich-diakonisches Handeln zu wollen. Ich nehme es einfach an, dass Sie eigentlich Christ genug sind, um Kirche mitzutragen. Man muss ja nicht Pastor werden oder Organist, muss auch nicht regelmäßig zur Kirche gehen, aber dass Gesamtkirche ihren Dienst versieht und die von ferne doch geliebte St-Severin-Kirche gut versorgt bleibt, das ist auch Ihnen Bedürfnis.
Ich weiß nicht, ob von Familie und Heimatgefühl her das Christsein ein starker Teil Ihrer Identität ist. Und doch- würden wir im Iran Besuch machen, wüssten wir unsere Religion. Und in Indien würden wir auf die Knie fallen vor Dankbarkeit, Christ sein zu dürfen. - Nur hier meinen manche, das Christsein auch ohne Kirchzugehörigkeit sicher zu haben.
Ich bin dieser Meinung selbst nicht fern. Denn der Glaube an Gott trägt uns durch die Zeit, auch wenn wir nicht dran denken. Wir beten weiter, danken und klagen doch dem väterlichen mütterlichen Lebensgrund, auch wenn wir kirchliche Formen meiden. "Weit über die Blässe des offiziellen Kirchentums ist die Zeit eine christuserfüllte Zeit“.
Und doch ist die unfassbare Kirche der Ehre wert, der Quellort christlicher Verkündigung darf nicht verschütt gehen. Und vielleicht ist es biographisch an der Zeit, auch für Sie wieder über Kirchzugehörigkeit nachzudenken. Vielleicht entspricht Ihr Nichtzurkirchegehören gar nicht mehr Ihrem Nachdenken über Gott und der Welt. Und Sie würden gern mal ein Stück reden mit mir, ungefähr in diese Richtung- dann bestellen
 
Kallisto
17.11.2023
19:44 Uhr
     
Julius, das sehe ich nicht so. TG kann sehr gut erklären und predigen, aber zum Glück war er auch weltlich und weltoffen - so habe ich ihn erlebt. Das beste war sein Humor. Er hat eine Familie, und sie wird dazu signifikant beigetragen haben.

Teresa von Avila war mit Gott verheiratet. Als mal eine Zeitlang ihre Gefühle für Juan de la Cruz etwas tiefer geworden haben, soll sie sich dafür geschämt und getadelt haben, von ihr selbst niedergeschrieben.

Falls TG sich selbst als Mystiker bezeichnet, nehme ich das ohne Umschweife zurück.
 
tg
17.11.2023
12:56 Uhr
     
Willkommen, Leserinnen und Leser von PublikF. Haben sie auch "Bibelenergie" gefunden- Die wichtigsten Stücke der Bibel mit 1Minuten Predigt? TG  
Julius
17.11.2023
00:02 Uhr
     
Das Phänomen, welches Theresa von Avila beschreibt, halte ich für authentische Mystik. Danke an Delf für den Beitrag in diesem Forum. Mir fällt dabei auch das Werk Die innere Burg von Theresa von Avila ein. Ich bin kaum qualifiziert, mich hierzu zu äußern, das Werk ist jedenfalls spannend. Ich weiß nicht, weshalb genau, aber der Protestantismus ist tendenziell skeptisch gegenüber der Mystik.
Traugott ist ein großer evangelischer Mystiker, den ich kennengelernt habe.
 
Kallisto
16.11.2023
20:46 Uhr
     
Ich finde es nicht ganz richtig, ds, und zwar deswegen:
"Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie."

Salomo ehrte ihn später dafür.
 
J Klaus Haan
14.11.2023
18:43 Uhr
     
@ Ds,
ich kann mich in deinen Gedanken und Worten sehr gut wiederfinden, besser ausgedrückt, erkennen!

Übrigens, von Richard Rohr zu lernen kann eigentlich nur gut, weil zielführend, sein. In der Tat ein lohnendes und gutes "Lernprogramm!"
Ich wünsche auch eine gute Woche...
 
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