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Orbart
21.12.2012
18:25 Uhr
     
Hallo Kathrin!Da bin ich mir sicher,daß Sie ein Mensch sind,dem vieles auffällt,was anderen verborgen bleibt. Hallo Flogni!Ich bin dankbar für Ihren Begriff "Miniaturen",der sehr gut passt für das ,was ich anstrebe.Sie haben ja selber jetzt ein schönes Beispiel dafür abgeliefert. Viele Grüße aus Berlin !  
Flogni
20.12.2012
18:41 Uhr
     
Hallo Orbart, ich schätze Ihre Miniaturen. Es sind jeweils genaue Beobachtungen mit einem nachdenklichen Hintergrund. Sie ermutigen mich sozusagen, auch eine Begebenheit aus meinem
Harzurlaub im Sommer dieses Jahres zu schildern.
Geplant hatte ich eine Bahnfahrt auf den Brocken. So fuhr ich mit meinem Auto früh von Bad Suderode nach Wernigerode. Auf dem großen Parkplatz vor dem Bahnhof angekommen, stellte ich fest, dass mir die fälligen Gebühren für den mehrstündigen Aufenthalt zu hoch waren. So suchte
ich in der Nähe, fand tatsächlich eine Parklücke und lief schnell zum abfahrtbereiten Zug. Gerade
noch rechtzeitig. Am späten Nachmittag hatte mich der Zug wieder nach Wernigerode gebracht - frohgemut begab ich mich zu meinem Pkw - doch wo war er ? Ich fand einfach die Straße nicht
mehr. Was nun folgte in Kürze: Zwei Stunden rumgelaufen - am Bahnhof in ein Taxi gestiegen -
ergebnislos herumgefahren - schließlich zur Polizei gefahren - die meisten Streifenbeamten waren
zu zwei Verkehrsunfällen beordert - eine Stunde gewartet - dann meldete ich mich vorerst ab -
bei einem zünftigen Essen die Alternativen durchdacht - Übernachtung in einem Hotel ODER
nochmal in der Abenddämmerung herumgehen ! Ich befinde mich auf dem Marktplatz vor dem
Polizeirevier - da ruft es: "Hallo - ich habe ihr Auto gefunden !" Es war mein Taxifahrer, dem es
keine Ruhe gelassen hatte, den Pkw mit mir nicht gefunden zu haben. Er hatte - wann immer er
frei war - Suchrunden gedreht. Ironie des Schicksals: wir hatten das parkende Auto mehrmals
übersehen; ich hatte den Parkplatz in einer engen Gasse vermutet - dabei war´s eine breite
Straße gewesen. Was man sich - wenn´s pressiert - nicht alles einbildet !? (Seitdem fotografiere
ich immer meinen Parkplatz nebst Straßenschild.) MEIN Taxifahrer freute sich wie ein Schneekönig,
mir geholfen zu haben. Er lehnte jegliche Bezahlung, ein Geldgeschenk ab, wünschte mir noch
einen schönen Urlaub - und entschwand.
 
tg
20.12.2012
18:39 Uhr
     
Die schönste Geschichte der Menschheit
Es begab sich aber zu der Zeit des Kaisers Augustus, dass er ein Gebot erließ, alle Menschen im Land zu registrieren. Und diese Erhebung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und alle gingen, sich zählen zu lassen, ein jeder in seine Geburtsstadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem- er stammte ja aus dem Hause und Geschlechte Davids- und ließ sich erfassen mit Maria, seiner Verlobten, die war schwanger.
Lukas 2,1-5
So beginnt die Weihnachtsgeschichte- wohl die am innigsten zu Herzen gehende Erzählung der Menschheit. Aus der Tiefe des Geschichtsraumes stürzt die Zeit auf die Geburt Gottes bei den Menschen zu. Es ist wie eine Zoomaufnahme- erst unendlich langsam, dann immer schneller, dann in einem Nu auf uns Menschen zu.
Spätere Jahrhunderte wurden im christlichen Raum nicht mehr nach den Römischen Kaisern gezählt sondern die Geburt Christi nahm man zur Wendemarke von vorher und nachher.
Es war unter Kaiser Augustus, daß die Menschen im jüdischen Land wegen einer Volkszählung an ihren Geburtsort mussten. Das brachte Josef mit der schwangeren Maria in seinen Geburtsort Bethlehem, der auch Geburtsort des Königs Davids war, seines fernen Vorfahren.
Es ist ja auch von langer Hand vorbereitet, daß Gott in einen Menschen besonders sich einläßt, um die Erde sich noch mehr anzueignen und sich seiner Schöpfung anzuverwandeln.
Das Schicksal der Schöpfung ist Gottes Schicksal. Das hat die Menschheit mittels verschiedener Religionen geahnt, aber dem Volk Israel wurde zuerst der eine Gute Ganze entdeckt, aufgetan durch Träume und Seher und Propheten. In Israel war klar, daß der endgültige Retter, der Messias, der Gesalbte als neuer König in Jerusalem einziehen wird, und dann bricht der Himmel auf die Erde,
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und es wird ewige Freude sein. Und die Völker kommen, anzubeten in Jerusalem. –
Das fängt für die Christen mit Jesus Kommen an- nur, daß das „Reich Gottes mitten unter uns (erst) im Anbruch ist“ (Lukas 17,21). Wie fängt das Reich Gottes unter uns an? Ein Paar macht sich auf den Weg, den Heiland zu gebären am richtigen Ort.
Obdachlos
Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe in einem Stall; Raum hatten sie nicht in der Herberge.
Lukas 2,6
Stall und Trog - ein karger Anfang für den Herrn über und in Himmel und Erde. Aber das hat Offenbarungsqualität: Unser Gott kommt zu Fuß, ist Diener aller. Er nimmt das Mühselige auf sich, er leidet mit das Leid der Welt und heiligt das Normale. Kein Raum in der Herberge- die Flüchtlinge dieser Erde bitten um Essen und Dach und Arbeit.
Am Anfang der Stall
In der Nähe waren Hirten auf dem Felde bei ihrer Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn erleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allen Menschen widerfahren wird; euch ist heute der Heiland geboren, Christus, der Herr in der Stadt Davids.
Und das nehmt zum Zeichen: Ihr werdet finden ein Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Lukas 2,8-12
Die Hirten, arme Leute merken auf: Ein Kind ist geboren. Das ist Engelmusik: Es geht weiter, Zukunft liegt vor aller Augen. Die Welt geht noch nicht unter. Jedes Kind garantiert: Gott ist noch am Schaffen. Jedes Kind ist Bürge: Vor uns: Nennenswertes. Aber dass dort „das Herz aller Dinge ins Fleisch kriecht“, muß einem gesagt werden, da müssen uns schon die Ohren des Herzens aufgetan werden. Nehmt das als Zeichen: im Kleinen das Große, Im Stroh das Gold. Im Jesus-Menschen Gott greifbar.
Frieden
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und ein Wohlgefallen den Menschen aneinander.
Lukas 2, 13.14
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Das ist die Mitteilung des Jesus Christus: Gott legt seine Ehre ein in den Frieden auf Erden. Der beginnt damit, daß wir Wohlgefallen aneinander hegen, uns leiden mögen, auch wenn wir aneinander oftmals leiden. Es ist eine Friedenenergie in der Welt, die kehrt uns zueinander. Allein schon die Liebesfreude, die uns Menschen eins werden lässt, strahlt Befreundekraft weit in die Gesellschaft aus. Elternliebe und Kollegialität und Kameradschaft und Fairness und die Tauschlust machen, daß Schranken und Grenzen schrumpfen - Gott lässt auf viele Arten Sympathie in das Geschehen strömen. Er wir uns zum Frieden bringen.
Zeuge sein wollen
Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns jetzt gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die uns der Herr mitgeteilt hat.
Lukas 2,15
In den Krippenspielen und Weihnachtsoratorien kommt an dieser Stelle Aufbruch und die Lust zu sehen ins Spiel. Auch will man was mitbringen, wenn ein Kind begrüßt wird; will dem neuen Erdenbürger ein Herzlich Willkommen sagen. Eigentlich ist jedes Neugeborene ja Kind Gottes, in dem der Himmel alle Gaben noch mal neu und einmalig mischt. Jedes Kind ist ein neuer Versuch Gottes, sich selbst hier unterzubringen.
Nur wer aufbricht, kann finden.
Und sie eilten und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe. Dann breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, die das hörten, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.
Lukas 2, 16-18
Gut, über einem Neugeborenen ein Wort zu sagen, das man vom Himmel her gehört hat. Dem Jesus ist bestimmt, die Liebe Gottes zu leben, allen Widersprüchen zum trotz. Und letztlich ist es das, was genau jedes Menschenkind realisieren soll: In den Mühen doch die Perlen des Reiches Gottes finden, Freundlichkeit leben mit der eigenen kleinen Kraft, unermüdlich.
Ob uns auch der Heiland geboren ist? Ob wir uns auch aufmachen, die Welt zu sehen, wie er es tat? Ob uns die Welt als christuserfüllt aufgeht? Weihnachten ist immer, wenn uns der Jesus Christ aufgeht als Pfand für die Liebe Gottes.
Wir sind, was uns bewegt
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Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es zu ihnen gesagt war.
Lukas 2, 19. 20
Die Widmung behalten, die Worte der Zuversicht im Herzen bewegen, das ist die Weihnachtskunst. Sich selbst als lichten Menschen glauben, die Mitmenschen zum Leuchten bringen, einen Schimmer Gottes auf die Stirnen legen denen, die dir begegnen. Und wieder an die Arbeit gehen, preisend, dankbar, mutig, tatkräftig.
*
 
Kathrin
20.12.2012
08:08 Uhr
     
Hallo Orbart, i c h hätte es bemerkt. Und ich hätte bemerkt, dass Sie es bemerkt hätten ;-)

Wie schön, wenigstens mal davon zu lesen, dass in anderen ähnliches vorgeht.
Viele Grüße von Kathrin
 
Orbart
19.12.2012
20:56 Uhr
     
Es ist Sommer!Aus tiefgrünem Wald trete ich an das Ufer eines großen Sees in Brandenburg.Hart glänzen Wasser und Himmel.Ein Restaurant hat einen Biergarten auf einer Terrasse eingerichtet.Ich setze mich auf die Treppenstufen ,die zum Wasser führen und blinzele in den hellen Tag.Dort hinten am Himmel,ich glaube es kaum,zwei große Vögel,die mit weitausholenden Flügelschlägen in meine Richtung fliegen.Es sind Fischadler,unverkennbar.Ich bin Vogelfreund genug,um sicher zu sein.Einer der Adler verlangsamt seinen Flug,neigt sich erst langsam dann immer schneller herunter und stößt ins Wasser.Mit Erfolg,wie ich bald sehe,denn er hat einen großen Fisch erbeutet.Ich bin begeistert,ja euphorisch,Zeuge einer solchen Szene zu sein.Wie es kam,ich weiß es nicht mehr,aber plötzlich schlägt mein Empfinden um:Ich sehe den großen Fisch zappeln,weiß,wie ihn die stählernen Krallen durchbohren,gleichwohl nicht unmittelbar töten.Ich stelle mir seine Luftnot vor,seine Panik,seinen Schmerz.Nichts verstellt mir die Szenerie am Himmel.Da durchzuckt sie mich wieder,die ganze Grausamkeit des Daseins,das unermeßliche Leid der Kreatur.In jeder Stunde,jeder Minute,jeder Sekunde.Ich erhebe mich von den Stufen und wende mich wieder dem Wald zu.Von den Menschen im Biergarten hat niemand das Geschehene bemerkt.Ich sehe zufriedene Gesichter,höre das Klappern von Geschirr und Kinderlachen.Aus einer Anlage klingt Musik,die mich noch lange begleitet,bis ich wieder tief im Wald bin.  
ing
19.12.2012
20:00 Uhr
     
LieberMenke, Euere Gedanken sind glaublich klug. Ich verneige mich. Und zu Samuel Koch hin.
Alles alles Gute!
 
Menke
19.12.2012
18:26 Uhr
     
Weiterleben liegt nicht in meiner Hand!

Der danach Querschnitsgelähmte,durch einen wahghalsigen Sprung über ein Auto bei einer Wetten das Sendung,wurde kürzlich gefragt,frägst du dich manchmal,wo war bei deinem Unfall Gott?
Nach kurzem überlegen sagte er,Gott hat jedem Menschen seine absolute Freiheit gegeben zumachen,zulassen und zutun was er möchte.
Wenn nun unschuldige von dieser Freiheit gedehmütigt,verletzt,oder gar getötet werden,bleibt nicht die Frage an Gott,warum liesest du deine Schöpfung so handeln,sondern jeder Einzelne trägt für seine genützte Freiheit Verantwortung,auch vor seinem Schöpfer.
Für die dadurch in ihrem Leid betroffenen ist Gott tröstlich gans nahe.
 
Kathrin
18.12.2012
08:54 Uhr
     
"...Wegen Jesus glaube ich die erschossnen Kinder
nach vorn gezogen in ein Haus von Licht....."


- das ist, gerade jetzt in Zeiten der Trauer, ein sehr Trost spendender Satz - danke dafür.

Meine Freundin schrieb in die Todesanzeige ihrer Mutter das Zitat (leider weiß ich nicht, von wem es stammt)

"Macht es mir "Drüben" nicht schwer mit den Tränen.
Freut euch mit mir. Ich habe es gut."
 
Orbart
17.12.2012
19:12 Uhr
     
Sie haben natürlich völlig recht,Flogni!Jetzt müßte ein Ruck durch die USA gehen mit Obama an der Spitze.Ich fürchte nur,die Waffenlobby ist in der amerikanischen Gesellschaft nicht isoliert sondern trifft mit ihren Auffassungen auf Zustimmung in breiten Teilen der Bevölkerung.Die Möglichkeit,sein eigenes Hab und Gut persönlich und mit Hilfe von Waffen verteidigen zu können,wollen sich die meisten Amerikaner nicht nehmen lassen.Allen Amok-Opfern zum Trotz.Etwas flapsig formuliert:Hier setzt sich eine gewisse Cowboymentalität durch.Wie wäre es denn,wenn Obama mal unerwartet reagieren würde?Wenn er in öffentlicher Rede sagen würde:"Schlagen wir uns das aus dem Kopf!Wir haben keine Chance gegen die Waffenlobby,uns sind die Hände gebunden,wir können unsere Ziele nicht durchsetzen.No,we can´t!!"Paradoxe Intervention nennt man das,glaube ich,in der Psychologie.In der zweiten Amtsperiode kann man sich sowas mal trauen.Ehrlicher wärs auf jeden Fall.Bißchen raffiniert halt.Einen Versuch wäre es wert.Mal sehen,wie das politische Amerika reagieren würde.Im Idealfall würde eine Mehrheit sagen:Also das wollen wir doch mal sehen!  
Ursula Ohlmann
17.12.2012
18:37 Uhr
     
Schwer ist es für mich nachzuvollziehen, dass Gott auch dort ist wo gehasst und gemordet wird. Möchten wir nicht alle, dass er diese Taten verhindert oder seine Boten schickt? Ja, auch Jesu Tod wurde nicht verhindert. Er musste sein. ----
Doch in sinnlosem Masaker sehr ich keinen Heilsweg.
 
Flogni
17.12.2012
17:45 Uhr
     
Anmerkungen zum Massaker an der amerikanischen Grundschule
Betroffenheit allerorten in den USA - vom Rest der Welt mal abgesehen. Wie üblich werden Reden geschwungen - die Fernsehsender überbieten sich im schaurigen Opferzahlenspiel. Tränen werden vergossen - dann geht´s wieder zur Tagesordnung über. Wie oft haben wir solche Tragödien - auch in Europa (Norwegen , Erfurt und viel zu viele mehr) - als Telezuschauer erlebt. Wer nicht unmittelbar betroffen war, kann sich das Entsetzen, das Leid, die Trauer, die Einsamkeit, die Verlorenheit der Familien, Freunde und Bekannten nicht vorstellen. Warum kann sich in den USA niemand gegen die allmächtige Waffenlobby National Rifle Association durchsetzen ? Der amerikanische Dokumentarfilmer Michael Moore hat 2002 in seinem preisgekrönten Film "Bowling for Columbine" die Praktiken der NRA bloßgestellt. Besonders entlarvend ist die Sequenz, in der Moore den aus "Die Zehn Gebote" und "BenHur" bekannten Star und Interessenvertreter der Schusswaffenindustrie Charlton Heston interviewt. Es gibt unzählige Gründe gegen das Waffennarrentum der Amerikaner - sie alle gelten bis dato für die Waffennarren nicht. Der wiedergewählte Präsident Barrack Obama müsste endlich den Kampf - ja, das wäre ein Kampf, eine Schlacht - gegen die NRA aufnehmen. Das wäre ein wahrer Segen !
 
ing
16.12.2012
20:29 Uhr
     
Wenn - nach der Tagesschau und vor dem Tatort jedesmal ein leuchtendes Lied mit dessen Sänger klingen dürfte,
zum Beispiel Klaus Hoffmann mit seinem 'Jedes Kind braucht einen Engel', oder
zum Beispiel Bettina Wegner mit ihrem 'Wenn alle Menschen dieser Erde' ... oder ...


'Sind so kleine Hände'

Sind so kleine Hände, winz'ge Finger dran
Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann.

Sind so kleine Füsse, mit so kleinen Zeh'n
Darf man nie drauf treten, könn' sie sonst nicht geh'n.

Sind so kleine Ohren, scharf und ihr erlaubt
Darf man nie zerbrüllen, werden dann taub.

Sind so schöne Münder, sprechen alles aus
Darf man nie verbieten, kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so klare Augen, die noch alles seh'n
Darf man nie verbinden, könn'n sie nichts versteh'n.

Sind so kleine Seelen, offen und ganz frei
Darf man niemals quälen, geh'n kaputt dabei

Ist so'n kleines Rückgrat, sieht man fast noch nicht
Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht

...

Würden solche Texte achtsamer machen? Behutsamer - für die kommende Zeit?
Kann man zum Mörder werden, wenn man als Kind gequält wurde?
 
Traugott Giesen
16.12.2012
15:54 Uhr
     
Gott Du weisst. Alles geschieht mit Dir, in Dir.
Wenn wir einander streicheln bist Du da. Wenn Menschen morden bist Du auch da.
Heilen und Zerstören geschieht mit Deiner Hand mit.
Also regieren wir dich mit?
Du hast Deinen Geschöpfen Macht von Deiner Macht mitgegeben.
Wir machen Dein Heilen mit und Du unser Zestören?
Jedenfalls benutzen wir ja Deine Energien, auch wenn wir sie mißbrauchen.
Wir bringen deine Kinder zur Welt, lieben sie und lassen andere Deiner Kinder verhungern.
Wir malen Deine Bilder und erschießen Dein Lebendiges.

Ich trauere mit den Eltern, den Geschwistern, den Kolllegen, den Kameraden in der kleinen Amerikanischen Stadt und in der Sahelzone und in Haiti. Wieviele sind heute Kain und erschlagen ihren Bruder, ihre Mutter, ihren Abel. Es sind Deine Kains, Deine Abel.

Der Jesus, obwohl am Anfang der Stall, am Ende der Galgen,
konnte sich zu Dir hin und in Dich flüchten.
Er wusste, das Schreckliche landet bei Dir.
Darum ist das Schreckliche nicht endgültig schrecklich.
Wir werden die Verwandlung sehen, sie geschieht auch uns.

Wegen Jesus glaube ich die erschossnen Kinder
nach vorn gezogen in ein Haus von Licht,
wo sie auch den Mörder zu sich nehmen und ihn heilen.
Gott ist ja noch am Schaffen, Das letzte Wort wird wie das erste sein: Liebe.
 
MG
15.12.2012
22:53 Uhr
     
Eine Woche Westerland freu, freu, freu............  
Orbart
14.12.2012
19:39 Uhr
     
Es geschah an einem Samstag vormittag in einem Supermarkt.Während ich mich aus einem Regal bediente,erschallte eine laute Stimme rechts von mir:"Wenn Sie nicht Platz machen,schubse ich Sie weg!"Diese Drohung schien mir etwas unrealistisch,denn es war eine Frau,die das sagte."Unverschämt",dachte ich und fand deutliche Worte.Sie solle um mich herum gehen und gefälligst ihre Augen aufmachen.Zu spät erkannte ich,daß die Frau blind war.Doch einmal in Fahrt legte ich verbal noch deutlich nach.Kein Ruhmesblatt für mich!In den nächsten Tagen quälten mich Gewissensbisse,doch eines Tages lief ich ihr tatsächlich wieder über den Weg,fasste Mut,sprach sie an und entschuldigte mich.Sie lud mich zu einem Kaffee ein,dabei könne man besser reden,sagte sie.Zeitsprung:Inszwischen gehen wir 1-2x wöchentlich gemeinsam Kaffee trinken und es ist immer schön.Nur,wenn wir durch das volle Einkauf-Center zurückgehen bin ich etwas angespannt.Denn wehe dem.der sie vielleicht versehentlich anrempelt."Nicht gleich laut werden" flüstere ich ihr dann zu.Meine blinde Bekannte ist da völlig tiefenentspannt:"Ich weiß gar nicht,was Du willst"sagt sie dann,"wenn ich Dich damals im Supermarkt nicht so angepflaumt hätte,hätte wir beide uns doch nie kennengelernt,oder?"Ich kann nicht anders ,ich muß ihr recht geben."Na,siehste"schmunzelt sie.Was soll man da noch sagen?  
abendlied
14.12.2012
16:40 Uhr
     
Der Geist des Vaters

An manchen Abenden sitzt er da,
wie früher, leicht gebückt,
summend am Tisch
unter der eisernen Lampe.
Die Tuschfeder schürft
über das Millimeterpapier.
Ruhig zieht sie, unbeirrt,
ihre schwarze Spur.
Manchmal hört er mir zu,
den schneeweißen Kopf geneigt,
lächelt abwesend, zeichnet weiter
an seinem wunderbaren Plan,
den ich nicht begreifen kann,
den er niemals vollenden wird.
Ich höre ihn summen.

Hans Magnus Enzensberger

*
 
Menke
14.12.2012
13:44 Uhr
     
Schnee wie kostbar!

Schon vergessen wie sich Schnee anfühlt und doch in den hände zerschmolzen.
Jetzt da in Massen herabrieselt und wie ein weisses Tuch alles bedeckt,sollte ich mich in ihm wiederfinden.
Gestern sah ich mich Sonne mit Schnee im Winterwald träumen.
Ich lag bäuchlinks unter Ästen und zweigen,machte Pause mittendrin um zu geniesen.
Weiter lief ich durch schneebedeckten Buchenwald und setzte mich auf eine Zugeschneide Bank auf der ich die Kälte nicht spürte!
Mein Atmen wurde dabei immer ruhiger.
Jetzt war mein Blick auf den verschneiden Waldweg gerichtet und ich lief hindurch um die Letzten Sonnenstrahlen noch zu geniesen.
 
Orbart
10.12.2012
15:10 Uhr
     
Liebe Kathrin!Natürlich weiß ich,daß ich keinen Anspruch darauf habe,jedesmal eine Reaktion auf meine Einträge zu bekommen.Ich selber bin da ja auch nicht anders.Wieviele kluge,tiefsinnige oder diskussionswürdige Einträge gab´s hier schon,auf die ich auch nicht eingegangen bin.Oft sind die Beiträge so gut und"rund"formuliert,daß ich denke:"Da muß ich meinen Senf nicht auch noch dazu geben".Umso schöner, daß Jo,Ing und Sie,Kathrin sich gemeldet haben.Ganz baff bin ich über Ihre unglaublich passenden Gedichtszeilen!!Vielen Dank!Wichtig auch Ihr Brückenschlag zum Thema "Lebensmut":Das Leben zahlt oft nicht in großen Geldscheinen,sondern in kleiner Münze.Das zu würdigen war meine ganze Intention beim Eintrag vom 6.12.Viele Grüße von Berlin nach Hamburg  
Kathrin
10.12.2012
13:26 Uhr
     
Orbart, ich hab's auch nicht überlesen, ganz im Gegenteil, es hat sogar einen ganz bestimmten Nerv getroffen und meine Fantasie beschäftigt. Das sind so Begegnungen, die haben für mich viel mit Lebensmut zu tun.
Ich fands jedenfalls ganz besonders schön. Ich hätte auch eigentlich schon längst fröhlich spontan reagiert, wenn ich nicht leider durch die mir eigentlich sehr liebe Augustinumrunde nachhaltig etwas verunsichert wäre :-)
Mir fielen auch Zeilen aus einem Eva Strittmatter Gedicht ein:

".....
und niemand weiß,
wen ich geliebt,
als nur der eine,
den ich anseh,
Für eine Stunde,
einen Tag,
Und der mit
eingeht in mein
Fernweh.
Nach dem ich
immer wieder frag."

Liebe Grüße
von Kathrin
 
Winfried Schley
09.12.2012
21:47 Uhr
  Homepage  
@ Mut: Das Bild war ein Link vom Blog der diözesanen Medienstelle. Dass es hier so groß rauskommt, hat mich selbst überrascht. Vermutlich hätte ich im HTML-Code des Links 600 x 450 oder gar 300 x 225 einfügen müssen, um das Bild zu verkleinern. Hinterher ist man schlauer, aber dann ist es halt zu spät. (Oder nur vom Webmaster korrigierbar?)

Kommentar vom Webmaster:
Es geht hier nicht um ein Format, sondern um fehlende Copyright- und Quellenangaben. Einer der häufigsten Abmahnungsgründe im Netz.
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