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"Die Menschen haben Angst vor Krieg, vor Verarmung, vor Arbeitslosigkeit, vor sozialer Isolation und Ächtung, weil sie nicht so reden, wie sie reden sollten." Davon soll hier nie die Rede gewesen sein? "Angst essen Seele auf"-Die Seele aufzubauen war, ist der Sinn von "lebensmut.de". Wenn das Ich im Schmerz ist, bitte, lasst uns Erwartung und Erfahrung stärken mit Zuversicht. Lasst uns in der Fülle von Sachen unsere Innenwelt pflegen. Dazu hilft mir Augustins Wort: "Die Seele ernährt sich von dem, an dem sie sich freut." -Dies bedenken lässt uns Informationsschrott von uns fernhalten. Das wäre schon mal ein Anfang, in den Defiziten des Lebens zu bestehen. |
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Na ja, Orbart, das war ja ich. Aber wenn ich das nicht geschrieben hätte, wären auch nicht mehr über die von Ihnen genannten Probleme am Schreiben, weil das hier nie so war. Im Prinzip ist das doch hier nicht politisch und nie gewesen. Dafür gibt es doch ganz andere Anlaufstellen. Das mit Maria als Vorschau ist sehr wichtig, nicht etwa in einem kunsthistorischen Zusammenhang, sondern in einem theologischen. Maria, die Stellvertreterin der Sophia - die Lösung bereits präsent, weil Gott alles vorhersieht. Gott als alles überragende Weisheit, so stellt er ihn dar. |
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Vor einiger Zeit wurde hier die Frage gestellt, warum zwar viele Menschen diese Seite besuchen, aber nur so wenige sich aufraffen können, hier mitzuschreiben und sich zu beteiligen. Vielleicht liefert die Debatte, die hier seit sechs Tagen geführt wird, eine Erklärung : Kunsthistorische Interpretationen brennen den Menschen in diesem Land zur Zeit nicht auf den Nägeln. Selten war diese Gesellschaft so gespalten, selten herrschte soviel Unfrieden, selten waren Politiker so inkompentet, selten war den Medien sowenig zu trauen. Die Menschen haben Angst vor Krieg, vor Verarmung, vor Arbeitslosigkeit, vor sozialer Isolation und Ächtung, weil sie nicht so reden, wie sie reden sollten. Stattdessen wird hier über Detailfragen im Werk eines Renaissancekünstlers gerätselt. Natürlich ist das vollkommen legitim. Aber dann darf man sich auch nicht über mangelnde Teilnahme beschweren. |
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Circa acht Jahre später malt Titian für die Basilica di Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig die Himmelfahrt der Maria. Es stellt eine sehr schöne Frau dar mit einem hingebungsvollen, unschuldigen Gesicht mit roten, allerdings dunkelroten Haaren und weit zu einem Kelch geöffneten Armen. Ich fürchte, das Einzige, das Michelangelo über sein Werk sagte, war, dass er keine Lust dazu habe, kein Maler sei, sondern ein Bildhauer und sich lieber weiter mit dem Grabmal des Papstes beschäftigen wolle, und dass er Schmerzen habe. Sein berühmtestes Werk ist eher die Pietà. Maria hält den (toten) Körper ihres Sohnes im Arm und sieht genauso aus wie die Figur in Gottes Arm, sehr junges mädchenhaftes ebenmäßiges Gesicht, hier aber erfüllt von stiller Trauer. Die Pietà, die sich im Petersdom befindet, entstand acht bis zehn Jahre vor dem Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle. |
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Ja, Julius, das ist die Interpretation von TG, dieselbe. Ich biete nur eine andere an. Kunst lebt von unterschiedlichen Interpretationen und nicht nur Kunst, sondern alle Wissenschaften im Sinne von Falsifizierbarkeit. Die Gestalt guckt nicht argwöhnisch, sondern neugierig. Sie ist noch nicht da, denn Eva kommt erst als nächstes. Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, die Künstler haben dargestellt, was in den Testamenten stand und i.d.R. nichts daran verdreht. Ob Michelangelo etwas dazu schriftlich hinterlassen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls ist die Gestalt viel zu schön und viel zu unschuldig, um Eva zu sein. Allenfalls könnte sie Maria darstellen, die Vorschau. Gott schafft die Sünde und hat die Erlösung davon bereits im Arm. Das wäre genial. Übrigens ist das schon die dritte Interpretation hier. |
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Corinna, Dank für den Dank an Julius. | |||||||||
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Hallo Julius Eine tolle Idee, dass Du anfängst Traugotts Predigten zu digitalisieren. Habe gerade den Anfang der Weihnachtspredigt von 1999 gehört. So kann ich die Predigten hören , wenn ich unterwegs bin ( Auto, zu Fuß etc.). Traugott ,du kannst einfach so unglaublich gut predigen . Und so positiv … Ich freue mich gleich Deine Weihnachtspredigt weiter zu hören. Ich weiß noch , dass Du mal sagtest die Weihnachtsgeschichte ist die schönste Liebesgeschichte überhaupt , Und ich finde der Geist von Weihnachten darf nicht am 6. Januar vorbei sein , sondern man kann ihn sich immer im Herzen behalten , bis wir am 24.12. dieses unfassbar schöne Fest wieder feiern. |
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Die Person in Gottes Arm ist eindeutig eine Frau. Man schaue sich nur mal das Gesicht an. Spannend, dass in Michelangelos Gemälde Eva und Adam gleichzeitig vorhanden sind. Aber Eva ist noch bei Gott. Sie guckt wahrscheinlich so argwöhnisch, weil sie ahnt, was sie alles mit Adam durchmachen wird. Wäre sie besser bei Gott geblieben? Aber Adam kann ihr etwas bieten, was Gott ihr nicht bieten kann. | |||||||||
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So einfach finde ich das nicht, weil sie beide rote Haare haben, Eva und der Engel, der sie später vertreibt. Da Gott von Engeln umgeben ist, glaube ich, dass er den Engel im Arm hat und Michelangelo damit die Vertreibung antizipieren will. Er, der Engel, ist auch schmal und androgyn gebaut, im Gegensatz zu Eva, die nach dem Sündenfall und der Vertreibung voll zu sehen ist. Außerdem wird Eva erst nach Adam erschaffen. Die Person in Gottes Arm sieht aus wie ein Engel. Es ist aber schwer zu sagen, was Künstler sich bei ihren Werken denken. Gucken Sie mal Bellinis Erzengel Gabriel in der Verkündigung aus der Accademia an. Das Werk war ein paar Jahre zuvor geschaffen worden. Michelangelo wird als jung und unsicher beschrieben, als er den Auftrag erhielt. Bellini war ein großer Meister. Und Botticelli. Sein Erzengel hat aber dunklere Haare. |
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Mal was Anderes: Immer mal wieder das Bild aus der Sixtinischen Kapelle: Erschaffung Adams: Hinter Gott, ihm im Arm, hervorlugend- Eva. Die schaut argwöhnisch gespannt, was der geliebte Gottvater seiner geliebten Tochter für einen Gehilfen backt- weil Er nicht alles allein tun kann. |
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Noch einmal Aber ja, nur Trauer, Schmerz über den Wahnsinn, sich an jungen, anvertrauten Menschen zu vergreifen. Klar, auch unterm Talar bleibt Mann noch Mann. Um so wichtiger ist die Wachsamkeit für einander, wenn unsereins die Gier übermannt. Dann muss Frau, Kollege, Freund einen zurückreißen. Wenn die Schwäche stärker wird als ich und ich Vertrauen ausnutze und mißbrauche- verrate ich den Auftrag, der mir heilig ist: Dass ich dem Nächsten zu gut und zu seinem Schutz bestellt bin. Als Seelsorger die Seele des Nächsten schänden- dann zieh lieber den schwarzen Kittel aus und geh mit weißer Schürze Pizza backen. |
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Meine Mutter dagegen, Herr Freude, die ca. 50-100 Gedichte auswendig konnte, brachte in gewissen Situationen dies hier: Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht. Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht, und du sollst ihn nicht suchen trotzdem. Und machst du nachts deine Stube licht, um Menschen zu schauen ins Angesicht, so mußt du bedenken: wem. Die Menschen sind furchtbar vom Licht entstellt, das von ihren Gesichtern träuft, und haben sie nachts sich zusammengesellt, so schaust du eine wankende Welt durcheinandergehäuft. Auf ihren Stirnen hat gelber Schein alle Gedanken verdrängt, in ihren Blicken flackert der Wein, an ihren Händen hängt die schwere Gebärde, mit der sie sich bei ihren Gesprächen verstehn; und dabei sagen sie: Ich und Ich und meinen: Irgendwen. Menschen Bei Nacht, Rainer Maria Rilke |
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Traugott, nicht dafür. Im Gegensatz zu den Männern habe ich die alle Männer in meinem Leben relativ unbeschadet hinterlassen. Relativ ist wichtig, weil man mal Differenzen hat und Fehler macht. Mein Bruder hatte die wenigsten Probleme mit dem Vater und klagt am meisten. Von uns Kindern - horcht - der Einzige ohne Religion. Verzeih ihm doch einfach, sage ich, Zitat Traugott Giesen. Danke dafür. Und für Jesus. |
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Wenn ich hier die letzten Einträge im Gästebuch lese, erinnere ich mich noch an meinen Vater der sagte, lange Rede kurzer Sinn, neige nicht zur Selbstdarstellung. |
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Dank, Dank für ihre persönlichen Beiträge.tg | |||||||||
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Da ich selbst davon betroffen war - ging jedes Mal gut aus - hatte ich eine abgrundtiefe Angst davor, nicht aber vor Priestern und Pastoren, da, wie gesagt, keiner dabei war. Auch nicht vor Lehrern, denn unser Klassenlehrer, 35 Jahre, hatte einen ganzen Hühnerstall - alle himmelten ihn an - und gab keinerlei Vorschub, im Gegenteil. Als er umzog, ließ er sich vorsichtshalber an ein Jungengymnasium versetzen. Ich mssute wegen dieser wohl begründeten Angst zu einem Shrink gehen, und das half. Niemand kennt sich so gut mit Sexualität und ihren Abwegen aus wie Psychoanalytiker. Ich habe sicherlich keinen Grund, das Problem in den Kirchen verkleinern zu wollen, nicht einmal Mitglied seiend, doch ich finde, es muss ganz nüchtern in Relation gesetzt werden gegenüber dem Ubiquitären, das daraus resultiert, dass die Täter zig, wenn nicht hunderte von Frauen und Kindern anmachen, bis sie fündig werden oder aus Frust sowas wie die Natalie Astner, sechs Jahre, auf dem Schulweg in einem Dorf missbrauchen und in den Lech werfen. Und da sind die Medien zurückhaltend wegen der Leute, die sich dann die Todesstrafe zurückwünschen, und ebenso zurückhaltend sind sie bei den Eingeladenen. Aber die Kirchen, die kann man ungestraft und ohne Folgen prügeln und denen alles aufhalsen, was schlecht ist an der menschlichen Chemie. Also bitte nicht zu sehr anziehen, wenn es Einzelfälle sind. |
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Ganz wichtig ist das Ubiquitäre. Mein ältester Sohn setzte sich weinend auf eine Wiese, weil seine Katze überfahren worden war und er sie mit zertrümmertem Schädel auf der Straße fand. Ein Kerl setzte sich neben ihn, nett, wie üblich. Er tröstete ihn etwas und meinte, er solle am nächsten Tag wiederkommen, dann würde er ihm etwas schenken. Gott sei Dank, wirklich, denn er sandte ihm einen Traum, in dem er gewarnt wurde, dorthin zu gehen. Er erzählte mir das erst zwanzig Jahre später. Unser Au-Pair-Mädchen wurde von der Bushaltestelle, ca. 200 m von unserem Haus, nachhause, von einem Taxifahrer verfolgt. Zum Glück hatte sie sehr lange Beine und konnte rennen wie ein Hase. Sie berichtete uns davon erst, als sie nicht mehr unser Au-Pair-Mädchen war, denn sonst hätten wir sie nicht mehr ausgehen lassen nachts. Mein jüngerer Sohn wurde eindeutig angesprochen in einem völlig sicher erscheinenden Ort, Alt-Westerland. Er rannte 2 km und kam außer Atem bei uns an. Meine Tochter wurde als Touristin nachts im Ausland von einem Mann vom Balkan gecornered, aber sie konnte entkommen, weil Leute kamen. Ich selbst wurde dreimal bedroht und musste Polizeialben durchblättern. Ich hatte in der Schulzeit zwei Pastoren und kannte später noch drei etwas besser. Keiner war jemals auch nur andeutungsweise übergriffig. Somit muss man das in Relation setzen und beachten, dass Kirchenleute diejenigen sind, die von den Medien am meisten angeschossen werden und zwar aus Hass von Atheisten gegen die Kirchen. |
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Sie sollten aber im Auge behalten, Julius, dass, ganz gleich wie Eltern handeln, am Ende immer noch für den Missbrauch oder Mord der Täter und sein Umfeld verantwortlich sind. Im Falle von Fritz Haarmann war das auch die Polizei, auf wikipedia. Es erinnert ein wenig an den Fall Dutroux. Im Falle von Jürgen Bartsch, ungleich intelligenter und ehrlicher, waren es die Adoptiveltern, die den Jungen im Vorschulalter im Keller eingesperrt hatten sowie ein Pater im Internat, der ihn sexuell missbraucht hatte. Jürgen Bartsch litt darunter. Er wollte eine stereotaktische Operation haben. Er wollte es loswerden. Er war ganz anders als Haarmann und täte einem, wären die Opfer nicht, leid. Haarmann zerkleinerte die Opfer, verkaufte Fleisch an ein benachbartes Restaurant, dessen Herkunft er nicht erklären konnte - die Leute müssen sich vor sich selbst geekelt haben, als sie davon lasen -; er verkaufte die Kleidung der Opfer, usw. Was er nicht loswurde, fand die Polizei, als sie den Fluss Leine abgelassen hatte. Kurz: Es ist jeder anders, aber gestört sind alle. Und manche vorgeschädigt, und manchmal von einem Lehrer oder Pater. Es sollte jedem Verantwortlichen klar gemacht werden, dass er als Folge indirekt mitverantwortlich sein kann für einen oder mehrere Morde. Filmtip (Spitzenklasse): Primal Fear mit Richard Gere Hier aber wird nicht ein Kind getötet, sondern der Täter, der Erzbischof. |
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"Drittens, der beste Schutz von Kindern sind wachsame Eltern. Gegenwärtig ist es politisch en vogue, im täglichen Alltag Kinder möglichst wenig Zeit mit ihren Eltern verbringen zu lassen. Die Losing heißt Ganztagsbetreuung. Ich glaube hingegen, dass Eltern möglichst viel über ihre Kinder wachen sollten." Vollkommen richtig, Julius. Meine Mutter ist in der Nähe von Fritz Haarmann aufgewachsen. Es gab ein Lied über ihn. Es begann: Warte, warte noch ein Weilchen"...Es ist unaufschreibbar. Jeder passte auf seine Kinder auf. Haarmann hatte 24 Jungs und junge Männer auf dem Gewissen. Ein 13jähriges Mädchen war mit ihrem Freund kürzlich in Catania im Park unterwegs im Dunkeln. Es ist ihr etwas passiert, der Freund musste zusehen. Warum bringen Eltern ihren Kindern nicht bei, nachts im Dunkeln nicht durch einen Park zu laufen, warum? Meine machen das bis heute nicht. Und sie hatten mit 13 noch keinen Freund. Frühsexualisierung wird natürlich auch von Anfälligen gesehen. |
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Ich folgere drei Schlüsse aus dem sexuellen Missbrauch in der EKD: Erstens, die Gleichstellung von Frauen und Männern verhindert keinen Missbrauch. Zweitens, Hierarchie ist nicht schuld an Missbrauch. Missbrauch wird durch die Vergessenheit von Hierarchie in der Kirche vielleicht sogar begünstigt. Drittens, der beste Schutz von Kindern sind wachsame Eltern. Gegenwärtig ist es politisch en vogue, im täglichen Alltag Kinder möglichst wenig Zeit mit ihren Eltern verbringen zu lassen. Die Losing heißt Ganztagsbetreuung. Ich glaube hingegen, dass Eltern möglichst viel über ihre Kinder wachen sollten. |
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