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Der Wochenspruch mit kurzer Auslegung (T.G.)
23.08.1998 Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petrus 5, 5)
Wenn ich ihn schnell bejahe, diesen Satz, dann wähne ich mich sicher auf der richtigen Seite. Doch ist er nicht gemeint als allgemeine Wahrheit. Ich will prüfen, ob ich ergriffen bin von einer Erfahrung aus dieser Richtung: Als ich herablassend mit den Geschwistern redete oder Hilfe ablehnte oder statt Freundlichkeit Geld springen ließ, ging das gut? Oder habe ich nicht doch eins auf die Mütze bekommen? Und aber als ich wirklich unten war, da hat�s mich erhoben; als ich nur bitten konnte, da ging es aufwärts. War es so? Irgendwie ja. Das Mark und Bein der Wirklichkeit ist Gott am Werk.
 
 

Keitumer Predigten   Traugott Giesen   23.08.1998 � Kirchfest Keitum

Lesung 1
Hört Worte der Bibel zu Freude und Glück:
Die Freude an Gott ist unsere Stärke.
Ja, Bewahre mich Gott, ich traue auf dich. Du bist mein Gut und mein Teil. Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche.
Ich lobe Gott, der mich berät. Ihn habe ich alle Zeit im Sinn. Auch mahnt mich mein Herz des nachts.
Es freut sich mein Herz, meine Seele ist fröhlich, auch mein Leib kommt zurecht. Denn Du, Gott, tust mir kund den Weg zum Leben. Vor Dir ist Freude die Fülle und Wonne geht von Dir aus ewig.
Lesung 2
Ja, ich umarme Dich, Gott � denn Du hast mich aus der Tiefe gezogen, Du hast mich gesund gemacht. � Es schien mir Dein Antlitz einen Augenblick im Zorn verhüllt. Aber lebenslang währt Deine Gnade. Als Du dein Antlitz verbargst, erschrak ich, aber jetzt stellst Du meine Füße auf weiten Raum. Des Nachts war noch Weinen, aber des Morgens ist Freude. Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen. Du hast mir das Trauerkleid ausgezogen und mich mit Freuden gegürtet. Ich will Dir lobsingen, will nicht verstummen in Mißmut. Ich will Dir danken immer und immer.
Lesung 3
Gott läßt seine Sonne aufgehen über Gute und Böse und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Aber du weißt nicht welchen Weg der Wind nimmt, und weißt nicht, wie das Leben im Mutterleib bereitet wird � so kannst du auch Gottes Tun im einzelnen nicht wissen � nur daß er alles wirkt.
Alles hat seine Zeit: Weinen und lachen, klagen und tanzen, sich plagen und feiern. � Wenn es dir gewährt ist, geh hin und iß dein Brot mit Freuden und trink deinen Wein mit guten Gedanken. Laß deine Kleider weiß sein und an Salbe soll es deinem Haupt nicht mangeln. Genieße das Hiersein mit denen, die du liebst, solange du noch das brüchige Leben hast von Gott.
Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun, das tu und laß ein Teil deines Brotes über das Wasser fahren und verteil es an sieben oder acht und du wirst es vielfach vermehrt finden nach langer Zeit. Und denk nicht an die Kürze des Lebens, weil ja jetzt Gott dein Herz erfreut. �
Freuet euch; ja freuet euch in Gott alle Zeit, alle Wege. Und eure Menschenfreundlichkeit laßt euch anmerken. Gott ist nahe, Gott ist da.
�Singet dem Herrn und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil!" � ist die Losung dieses Tages. � Übrigens ein Geheimtip unter Christen, die Losungen: Für jeden Tag ein gutes Bibelwort und ein passendes Gebet dazu. � Die Losungen werden tatsächlich gelost von einer frommen Christenschar: der Brüdergemeine; unter Gebet und Liedern werden aus 2000 Bibelworten das wahre Wort für den Tag gesucht. So ein kleines Glücksspiel am Morgen; schaun, was es gibt heut. Heute also die Losung:
�Singet dem Herrn und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil!" (Psalm 96, 2).
Das ist Gottes Heil, daß wir für die Freude gemacht sind. Wieviel Quellen für Freude hat das Leben! Im Gewächshaus des Hobbygärtners die prangenden Tomaten, die üppigen Gurken. � Ja, da ist auch eine Pflanze, die über Nacht erschlafft, aber im Ganzen: Behagen speist sich in des Gärtners Kopf bei Ansicht seiner Beute. Ein Danken kommt von selbst.
Und der Bauer, der sein Korn einbringt unter Zittern und Mühen, ein Ringen mit Regen und Sturm und den Kollegen, mit denen die Mähdrescherzeiten geteilt werden müssen. Ist es dann geschafft, breitet sich ein Frieden in den Sinnen aus.
Oder auch hier � die Sorge vor Regen, die Mühen, die alle umsonst hätten sein können � und jetzt sitzen wir hier und schunkeln fast vor Übereinstimmung. �
Oder die Täuflinge: Bjarne Mannheims, Eva Marie Seiler � geschaffen zur Freude.
Jetzt drei Gedanken:
Freude empfinden,
Freude machen,
Freude sein.
Freude empfinden: Hirneigene Glücksstoffe tauchen auf, wenn ich etwas gut wurde. Wenn etwas besser gelang, belohnt sich unser Gehirn: gut gemacht. Schöpferisches törnt uns an � jauchzet, frohlocket � das Weihnachtsoratorium singen oder Franky Boy singen hören. Erinnerungen an Glück schieben zum: jetzt Freude, jetzt Glück fühlen, jetzt gern leben. Ein Rausch ist das Lebendigsein, das Neuwerden nach Schwachsein, und Niedergeschlagensein ist Auferstehung.
Dabei Staunen, wie Freude ein flüchtiges Gut ist. Dagegen hält Furcht lange an. Freude verfliegt � Furcht, Bedenken, Skepsis, Angst bleiben als Grundmelodie in vieler Menschen Leben. � Und das hat einen guten Grund, er ist lebenserhaltend: Es ist wichtiger, das Negative zu meiden als das Lustbesetzte zu verfolgen. So viel kann schief laufen, es ist so gefährlich, zu irren. Schätzt du Menschen falsch ein, schon verletzt du, oder bist aus dem Spiel; eine falsche Bewegung am Steuer und, und... Es kostet viel Kraft, das Negative zu meiden � da sind Freudenfeste wirklich die Ausnahme.
Hinzu kommt: Furcht bleibt fast immer bei uns, weil das Gehirn sich sofort auf das Angenehme einstellt, es für selbstverständlich hält und schon wieder zur Überwindung einer nächsten Angst aufruft. � Doch wichtig: Wo Hunger, Frieren, Isoliertsein vermieden ist, da ist schon der Flaum der Freude, da ist schon einfach Ich, flötend, oder singend, oder hüpfend, oder händereibend.
Also, es ist normal, daß viel Mühe aufs Zurechtkommen zu verwenden ist � wir sind so komplizierte Wesen, daß ein Federstrich, eine Löschtaste, ein Verwechseln von Gas und Bremse uns in den Abgrund stürzt. � Aber bei auskömmlichem Lebendigsein, klug, ohne Falsch � blüht so viel alltägliches Glück der Ausgeglichenheit. Schon Abwesenheit von Belastung läßt das Gehirn Zufriedenheit summen. Und so viel Lachen, Gelingen, Einvernehmen, so viel Harmonie, gemeinsame Schwingung, so viel Frieden. Der Alltag ist festlich.
Und ein herrlicher Schöpfungstrick: Intensive Erfahrung von etwas, das nicht grausam oder schrecklich ist, macht bereits Freude, ganz unabhängig vom Inhalt: Leuchtende Farben, Musik; Filme, die Glück schildern, Erlebnisse von Gruppenzusammenhalt. Und die Feste kommen noch dazu: Die Hochzeiten des Lebens und die sehr persönlichen zitternden Glückseligkeiten � mit Kindern, mit der Liebe, mit Kunst � und Zwiesprache mit Gott.
Aus der hellen Freude, aber auch aus ruhigem positiven Gestimmtsein können wir gut tätig werden. Und dann sind wir beschäftigt, Freude zu empfinden, indem wir Freude machen. Einen Abglanz von Gott sehe ich darin, daß wir Lust haben, Lust zu machen. Ist in diese Gabe nicht ein Schöpfungswunder verpackt: Wie wir uns freuen, wenn Kinder sich an unsern Geschenken freuen. Und wie wir sie erfreuen, wenn wir über ihre Ideen überrascht sind.
Freude machen ist doch letztlich unsere Bestimmung. Wenn wir uns erinnern derer, die uns starben � was sie uns an Freuden aufgeschlossen haben, das färbt unser Erinnern golden. � Was an Geiz und Härte oder Freudeverhindern uns traf � soll doch vergeben sei. Aber Leuchten tut ihr Freudemachen.
Begabungen, Freude zu machen, haben letztlich sich in Berufe verzweigt, haben sich in Geld gemünzt. Freude machen ist Anlaß für dies Fest � was sind wir glücklich dran, Freude machen zu können, wir alle.
Und wir haben Freude, wir machen Freude � wir sind Freude. Doch das ist das Schönste, das wir fühlen können: Du, ich eine Freude sein. Eine gute Energie, eine schöne Erfindung der Schöpfung � Gott eine Freude sein � das wäre es. Heute Freude haben, Freude machen, Freude sein. Heute ein Freudentag.

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