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Herzlich willkommen auf der Homepage von Traugott Giesen, ehem. Pastor in Keitum auf Sylt!

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Eine Traupredigt

Keitumer Predigten Traugott Giesen 

Hochzeit (Trauung, Mai 2005):

Mit unseren Gedanken, Erinnerungen, Erfahrungen, mit Glaube, Liebe, Hoffnung sind wir hier versammelt im Namen Gottes, dem alle Leben gehört, der mit Euch beiden....zu tun behalten will auf immer. Lasst uns singen, was wir oft schon sangen, wenn wir glücklich waren: Lobe den Herren... Hört, was Menschen schon vor uns von Gott sagten ...1. Mose 1 u 2; 1. Korinther 13

Wir alle kommen aus Ehen oder Eheähnlichem, gehen auf Ee zu oder haben sie bestanden. Alle verschiedenen Erfahrungen mit Liebe sind alle in diesem Raum.

Die Liebe, die nicht aufhört, ist eine feurige Flamme des Herrn, ja, ist Gott selber. Die Liebe, die wir einander geben, ist aus Gottes Haushalt. Alle Liebe / Energie ist aus Gottes Werkzeugkasten. Die Liebe, von der Paulus schwärmt, ist die, die wir brauchen und nicht haben. Wir können sie uns nicht versprechen, wir können sie nur teilen, bestenfalls ein Stück pflegen, sie ist Gottes eigener Atem, die Fähigkeit den anderen zu nehmen, wie er ist. Mit dem Feuerschweif des Zukünftigen, wie er wird. Wir können Klugheit walten lassen- „ja bewahret einander vor Herzeleid, kurz ist die Zeit, die ihr beisammen seid“ gewährt Vergebung, am besten durch Übernahme von Mitversäumen. Und findet Trost aus der Gewissheit „Wir gehören zusammen“, Die Liebe kommt wieder.

Warum ist die Welt da? Weil ein liebendes Energiebündel da ist, das nicht allein sein will, darum hat er auch in seine liebste Kreatur seine Unruhe beigelegt, wir sind mit Sehnsucht angesteckt, die uns süchtig nach mehr zusammengehören macht – deswegen müssen wir endlich Himmel kriegen. Und als Vorlauf ist Ehe gedacht, Ehe übt.

Ehe ist Arbeit, das letzte große Abenteuer der Menschheit. Manchmal erschrickt man selbst über sich und ist sich selbst fremd. Weil wir so nah aneinander sind, sind wir gefährdet. Das ist auch das Spannende an der Ehe, dass man sich so auf den anderen einlässt, nicht wegläuft. Manchmal müssen wir den anderen vor sich selbst schützen. Wir sind alle hier, um Euch zu stärken in der Gewissheit, dass Ihr zusammen gehört. Ihr musstet Euch lieb gewinnen, Ihr hattet keine andere Chance. Das Geheimnis ist, Euch zu bestärken, dass Ihr zueinander gehört- und darum passend werdet im Laufe der Zeit.

Ihr sollt füreinander Kumpan sein, cum pane- das Brot teilen; Gefährte sein, um Gefahr zu teilen und Kamerad sein, wo Ihr die Kammer teilt. Alle, die Euch lieb haben, haben gemerkt, dass Ihr Euch gut tut. Gott will seine Liebe in Euch reinlegen, dass ihr Euch annimmt als der, den er meint.

Zweimal im Jahr denkt Ihr: Wir passen nicht zusammen! Dann denkt dran: wichtiger ist, zu glauben, dass wir zusammen gehören. Wir müssen Gott glauben, dass er klüger ist als wir selber. (Der liebe Gott hat Euch genutzt, die nächste Generation kommt schon!) Wir beten, dass Ihr mehr Eurer Liebe glaubt als Eurem Dickkopf.

Ihr seid euch anvertraut und zugemutet. Gott meint euch füreinander: Das Gestricktsein eurer Gewissen passt zueinander. „Das ist ja Fleisch von meinem Fleisch“, entdeckt überrascht der Adam , und ihr merkt es auch: in Dir finde ich mich gespiegelt wieder. Du bist ich, nur noch mal ganz anders du nicht fremd, Du meine bessere Hälfte, Ihr habt einen Glückshaushalt: Es geht nicht, dass einer glücklich, derandere unglücklich ist.

Ab heute habt Ihr nur noch einen Topf, eine Ehre, ein Haus der Liebe, ein Konto, einen Namen, ein Elternschicksal, ein Kinderschicksal, ein Zeitkonto. Aber jeder braucht auch sein kleines Gärtchen für sich allein. Ihr habt eine große gemeinsame Schnittmenge und jeder eine kleine Teilmenge für sich alleine.

Wichtig ist, dem Anderen die Zeit lassen, die er für sich allein braucht und ihn anders sein zu lassen. Der Andere braucht sein Tempo, seinen Biorhythmus, seine Phantasie, seine Ehre, seine Geschichte, seine Ideen. Im Anderen mich wieder finden und ihn ganz anders sein lassen, das ist ein große Kunst. Ihr sollt Euch einig werden, ohne den Anderen überzubügeln. Ihr werdet die Disziplin halten, dass Ihr vom Anderen nicht alles erwartet. Ehe ist harte Arbeit, ein langer Weg zum Frieden. In der Ehe habe ich immer einen Zeugen, der Andere merkt alles. Frag nur, was Du musst.

Wir freuen uns, dass Ihr gemerkt habt, dass Ihr füreinander bestimmt seid. Es ist gut zu leben, aufeinander hin, auf ein Ganzes hin. Jeden Abend wird der Kreis geschlossen des Ereignisses des Tages. Ihr werdet niemals klagen, dass Ihr nicht zusammen gehört. Ihr gehört zusammen, weil Ihr glaubt, dass Gott Euch füreinander will. Ehen brauchen Zeit. Ehe in einem Wort ist: Bleiben.

Wir können uns die Liebe nicht versprechen. Nicht geloben, daß ich morgen noch der bin, den du geheiratet hast. Wir können einander nicht die Identität versprechen. Aber jetzt können wir sagen : Ich will dich annehmen. Nicht: Ich werde dich annehmen für immer – aber : Ich will dich annehmen für immer. Ich will diese weite Perspektive, bis dass der Tod uns scheidet, mindestens. Amen

Kommt, ich frage Euch vor Gott und dieser seiner Gemeinde...: „Willst Du diesen Menschen annehmen aus Gottes Hand, in Freud und Leid ihn nicht verlassen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod Euch scheidet?"

So kommt, kniet nieder, mit geradem Kreuz, gebt Euch die Hand: „Was Gott zusammengefügt hat, soll er nicht scheiden.“

Gebet, Vaterunser, Lied Segen


 




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