Wochenspruch mit kurzer Auslegung (T.G.)
13.09.1998 Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was
er dir Gutes getan hat (Psalm 103, 2).
Das Gute behalten, den Anwachs der Freude merken, staunen über
so viel Gelingendes � warum muß ich dazu angehalten werden? Es ist
eine Unart, alsbald für selbstverständlich zu halten, was eben
noch Wunsch erst war. Eben noch in weiter Ferne schien die Genesung, die
Befreundung, ein Kind. Und wenn das Gute da ist, ist es schnell Bestandteil
des Normalen. � Auch den Alltag will ich wieder spüren als wunderbar.
Dank ist doch Atmen der Seele. Ich beschenk mich mehr als Gott damit.
Keitumer Predigten Traugott Giesen 13.09.1998
(Jesaja 58, 11, 12)
Für heute habe ich ein Versprechen gefunden, das uns aufhellt.
Schon mühsam, so viel bedeckter Himmel � ob das Evangelium so erfreulich
wäre, wenn Jesus hier im Norden gelebt hätte? Ein heiterer Himmel
stiftet zu heiteren Gedanken an, doch sicher � aber heitere Gedanken schieben
auch Wolken weg, schieben sie jedenfalls von der Seele.
Also das Versprechen für heute ist vor 100 Generationen schon
gesagt, aber mir scheint es taufrisch, als wäre es gerade für
mich, dich ausgegeben.
Ich habe es in der Bibel gefunden. Es liegt da schon länger �
bis sich einer bückt und es aufliest; lesen kommt von Weinlese, z.
B. von Ernten. Ja die Bibel als Weinberg, der wartet, abgeerntet zu werden
� oder Bibel als versunkenes Schatzschiff, und man muß tauchen und
die Schätze ans Licht holen. � Pastor als Fachmensch für untergegangene
Schätze � gut ich präsentier euch ein Versprechen mit frischer
Segenskraft.
Es könnte gelegen kommen uns allen, schon als Aufheller des leicht
verregneten Gemütes. Und vor allem als Mittel gegen unser meist zu
bescheidenes Zutrauen. Wir meinen doch, wir seien voll ausgelastet mit
unserm Persönlichen. Und meinen, in unserer Arbeit täten wir
schon recht viel Gutes; wir meinen doch, ziemlich unauffällig leben
zu dürfen, sicher, Steuern bezahlen, für den Basar Kuchen backen;
aber tun wir viel für Kirche, für Öffentlichkeit, Gemeindepolitik,
haben wir Kraft? Jesus sagt mal � wem viel anvertraut ist, von dem wird
viel erwartet (Lukas 12, 48). Gemessen an unsern Begabungen, sag ich mal
so, sind wir ein wenig scheu � leben auf kleiner Flamme, brauchten einen
Schubs mehr Selbstgewißheit.
Wir brauchen Zutrauen, brauchen Glaubenspower. Wir insgesamt und jeder,
jede persönlich müssen wissen: Gott will mich und hat mich nötig.
Strahlen dieser Energie hält die Bibel bereit, z. B. in Jesaja 58,
11+12:
Gott wird dich immer führen, dich sättigen in der Dürre.
Er wird deine Knochen stärken. Und du wirst sein wie ein sonnenbeschienener
bewässerter Garten. Und wie eine Wasserquelle, die sprudelt. Und durch
dich soll aufgebaut werden, was lange wüst lag, du wirst aufrichten,
was brach liegt. Du sollst heißen: Die die Lücke schließt,
der den Weg bahnt, daß man da wohnen könne.
Das hat ein unbekannter Prophet einer kleinen Gemeinde in Juda nach
der Rückkehr aus dem Exil gesagt, so vor 2500 Jahren. Und 100 Generationen
später � habe ich keine besseren Worte für euch, für uns,
muß es uns doch aber ausrichten: Gott wird dich führen, das
ist sein Wesen. Er führt durch Ziele, durch Sehnsucht machen; er führt
durch Zeichen hin zur Freude, zu gutem Gewissen; er führt nicht durch
Ketten, Zwang und Verbote, sondern ja, wie führte dich Gott?
Strecken deines Lebens sind dir wie auf Flügeln gelebt. Ein wohl
Fünfzigjähriger erzählte: �Meine Frau war gestorben, ich
war mit drei Kindern allein, ich wußte immer, was jetzt dran war,
du tust, was ansteht. � Die Kinder wollen Kartoffelsalat, also machst du
Kartoffelsalat. Und dann irgendwann bekam ich wieder eine Frau, solange,
bis sie wieder fortging. Und doch war ich nicht Opfer. Ich sah mich als
gut eingefügt ins Notwendige.� � So Führung sehen, sich geführt
wissen, mit Spürnase Richtung Liebe. Das heißt auch: Sich führen
lassen � von Hilferufen, von Bitten, von Angeboten, von Stellenanzeigen,
Heiratsannoncen, von Düften, Farben, Themen; sich führen lassen
von Kirchenglocken? Dein Wunschradar in dir ist nicht schlecht � du kannst
es schon nutzen, aber mit Köpfchen, das Gott dir auch gegeben hat.
� Aversionen, Hemmungen, lockende Blicke � sieh hin, hör hin. � Die
Losung für heute heißt: �Ein sehendes Auge und ein hörendes
Ohr, die macht beide der Herr (Sprüche 20, 12). Gott führt doch
auch damit, wie ich mich führe. Frag das öfter: Will mich Gott
hier und jetzt? Bei dieser Sache? Will ich mich hier? Frag das klar Gott,
und du, ihr seid doch ineins, meist. Und steh auf, wenn du weg willst.
Und bleib, wenn du bleiben willst. Gott führt dich sanft, lockt dich
� und manchmal reißt du dich los, oder was sich von Gott losgerissen
hat, rast auf dich los � es bleibt da eine Unschärfe. �
Er sättigt dich mit Mut. Glaube ist Mut, Lebensmut, der Wille,
es hier gut zu machen und Leben zu schöpfen, sich dem Leben zu widmen,
glücklich zu werden. Was ist wahres Glück? Der Dalai Lama, sagte:
�So gefragt weiß ich das auch nicht. Aber ich weiß, wie man
es verliert: Wer zuviel an sich selbst denkt, bekommt es mit der Angst
zu tun.� Ist das nicht herrlich � das mal abschmecken? Wer sich aus der
Hand gibt, � du geborgen im Ring der Zeit � sorgt sich nicht mehr sehr
um seinen eigenen Erhalt. Gott sättigt dich mit Mut � auch um herauszufinden,
wozu du endlich Mut brauchst. Eben zu tun, was du wirklich willst. Wie
Gott dich führt � auch indem er dir Mut macht.
Und Er wird deine Knochen stärken. Eigenartiges Versprechen. �
Aber deine Seele soll gern in deinem Körper wohnen. Es hat viel Mangel,
Schmerz, Verlust. Um so wichtiger diese Zusage: Stärke für deinen
Körper! Nimm�s nicht so selbstverständlich, daß dein Körper
intakt ist als deine eigene Lustfabrik, in der die Lobe-den-Herrn-Säfte
hergestellt werden. Mit Behagen fühlst du dich doch einigermaßen
gesundheitlich zurecht. Allein deine Freude am Essen, und daß wir
zu beißen haben genug � Gott sei dank � das sangen doch deine genüßlich
mahlenden Kiefer, eben beim Frühstück.
Und deine nach Erbauendem gierenden Ohren � sie saugen doch den Stoff
der Anerkennung: Du, Gott liebt dich. Kau das wie eine Nahrung. Davon ernährt
sich deine Seele. Deine Seele ist nämlich Gottes Solarzelle in dir;
die verwandelt die positiven Einstrahlungen. � Sonne, gute Worte, sinnliche
Empfindungen � verwandelt die Seele in Bejahekraft: Ja, gut da zu sein,
ich zu sein. Du spürst dich wacher werden, du merkst, wie sich deine
Seele streckt � und Lebelust und -energie produziert. Er sättigt dich
mit Mut � gerade: Predigt ist sowas wie von Gott Brust bekommen, nichts
Wörterrasselndes, eher etwas Ahnungsvolles jedenfalls Aufbauendes.
Und du bist, wirst, bist, wirst wie ein sonnenbeschienener bewässerter
Garten. � Du voll Wachsen, Blühen und Fruchtbringen � und Vergehen
ist auch bei dir, woraus Neues wird. Du brauchst zum Blühen auch deinen
Mist � das sind �deine Gebrechen, die du nicht abtun noch ablegen noch
überwinden kannst. Trag diese deine Sünden wie das Pferd seinen
Mist auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit
deiner selbst� (nach Tauler). In dir Garten, bei dir Garten ist es gut
sein.
Und manchmal hast du eben auch Pause, dann ist bei dir nichts zu holen.
� Die Bäume stellen schon im August das Wachstum ein und fangen im
Februar wieder an. Laß dir deine begrenzten Kräfte gefallen.
Du wirst schon wieder in Betrieb genommen, wenn Gott dich da braucht. Wir
sind alle nur zuständig im Rahmen unserer Kräfte. Am Garten finde
ich das Aufregendste, daß die Sprossen für nächstes Jahr
schon da sind. Und die Knollen, die Zwiebeln liegen da verborgen, bis der
warme Boden sie erweckt. So ist auch dein Verborgenes noch voll Chancen,
du bist noch im Werden. Garten ist Werden.
Garten ist auch Vergehen. Früher Abschied, Mangel, Absterben.
Auch die schwächer werdenden Kräfte gehören zum Energiehaushalt
des Lebens. � Frag nicht, wie kann Gott Leid zulassen. � Tu deine heilende
Energie rein, daß Leid begrenzt wird. Deine Kraft ist Teil von der
Allmacht Gottes. Eh ich frage, warum Gott Leid zuläßt, frag
ich eher, wie kann Gott zulassen, daß ich mir von seiner Allmacht
so viel auf die Seite bringe. Frage, wie kannst du, wie kann ich Gott alleine
lassen mit seinen Hungernden. �Brot für die Welt� ist nicht ein irgendein
Kollektenzweck sondern Gradmesser, wie nah oder fern mir Gott steht.
Du, wie eine Wasserquelle sollst du sprudeln. Glaub das, trau dir zu,
daß du andern leben hilfst � dabei bist du gar nicht als Macher nötig,
sondern die Quelle laß dir Abbild sein. � Die Quelle ist das Kunstwerk
von Nehmen und Geben. Du, in dir kommen Schätze von Wissen, Trost,
Erfahrung zusammen, und die hältst du wieder hin. Daß andere
sich bei dir gut einschenken, ist doch so, oder kann es noch mehr werden.
Die Sehnsucht zu wirken hast du doch.
Das ist deine Bestimmung: Durch dich soll aufgebaut werden, was wüst
liegt, du wirst aufrichten, was darniederliegt. Darum wirst du nicht mehr
fragen: wie kann Gott zulassen � du wirst ihn nicht alleine lassen. Du
wirst sein Gefährte zu sein, Sein Freud- und Leidgefährte. Du
wirst noch mehr nützen. Und wirst aufbauen, die sich wenig trauen.
�
Es ist leichter, sofort hinzuspringen und es allein zu machen � aber
du sollst fit machen. Das herrliche Gleichnis von den anvertrauten Talenten
erzählt von den Siegern � der eine bekommt 5 Zentner Silber anvertraut
und als Rechenschaft gefordert wird, prunkt er mit 100% Gewinn; ebenso
der mit den zwei Zentnern. � Aber der Dritte hatte sein eines Talent vergraben
und gab es dem Herrn später unbenutzt zurück � auch weil keiner
der fitten Geldmacher den Zaghaften, Zaghaftgemachten unter seine Fittiche
genommen und ihn angelernt hat.
Also du sollst heißen: Die oder der die Lücke schließt.
Du hilfst aus, du sagst vor, du streckst vor, du hilfst aus der Patsche,
du wischst mit Humor die Peinlichkeit weg.
Und bringst bei, der anderen ihre Lücke, dem anderen seine Lücke
zu füllen. Du ergänzt, stiftest an, du traust zu, du überträgst
Verantwortung. Du bahnst Wege, ziehst ins Gespräch, läßt
Anschluß finden, verknüpfst Menschen. Du, gut daß du da
bist, du bist, mit deinem Fuder Gutem und Schwierigem. Du, gut daß
du jetzt hier bist, und machst, daß man hier wohnen kann. Du verhilfst
Menschen zu einem Zuhause, Wohnen können, Heimat, Nähe, Bleibe,
Auskommen, sich versorgen können. Du ein Mensch, mit dem Gott es wohnlich
macht.
Und woher ich das weiß, so ganz persönlich für dich,
dir auf den Kopf zu? Weil Gott dich lieb hat und dich braucht, als wärst
du das einzige Exemplar Mensch, und wenn du nicht lobst, lachst, mittust,
wenn du nicht gern du bist � dann wäre Gott verloren. Und woher ich
das weiß? Ich sag es nur weiter. Alles, im Kleinen wie im Großen,
beruht auf Weitersagen.
Wochenspruch mit kurzer Auslegung (T.G.)
13.09.1998 Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was
er dir Gutes getan hat (Psalm 103, 2).
Das Gute behalten, den Anwachs der Freude merken, staunen über
so viel Gelingendes � warum muß ich dazu angehalten werden? Es ist
eine Unart, alsbald für selbstverständlich zu halten, was eben
noch Wunsch erst war. Eben noch in weiter Ferne schien die Genesung, die
Befreundung, ein Kind. Und wenn das Gute da ist, ist es schnell Bestandteil
des Normalen. � Auch den Alltag will ich wieder spüren als wunderbar.
Dank ist doch Atmen der Seele. Ich beschenk mich mehr als Gott damit.
Keitumer Predigten Traugott Giesen 13.09.1998
(Jesaja 58, 11, 12)
Für heute habe ich ein Versprechen gefunden, das uns aufhellt.
Schon mühsam, so viel bedeckter Himmel � ob das Evangelium so erfreulich
wäre, wenn Jesus hier im Norden gelebt hätte? Ein heiterer Himmel
stiftet zu heiteren Gedanken an, doch sicher � aber heitere Gedanken schieben
auch Wolken weg, schieben sie jedenfalls von der Seele.
Also das Versprechen für heute ist vor 100 Generationen schon
gesagt, aber mir scheint es taufrisch, als wäre es gerade für
mich, dich ausgegeben.
Ich habe es in der Bibel gefunden. Es liegt da schon länger �
bis sich einer bückt und es aufliest; lesen kommt von Weinlese, z.
B. von Ernten. Ja die Bibel als Weinberg, der wartet, abgeerntet zu werden
� oder Bibel als versunkenes Schatzschiff, und man muß tauchen und
die Schätze ans Licht holen. � Pastor als Fachmensch für untergegangene
Schätze � gut ich präsentier euch ein Versprechen mit frischer
Segenskraft.
Es könnte gelegen kommen uns allen, schon als Aufheller des leicht
verregneten Gemütes. Und vor allem als Mittel gegen unser meist zu
bescheidenes Zutrauen. Wir meinen doch, wir seien voll ausgelastet mit
unserm Persönlichen. Und meinen, in unserer Arbeit täten wir
schon recht viel Gutes; wir meinen doch, ziemlich unauffällig leben
zu dürfen, sicher, Steuern bezahlen, für den Basar Kuchen backen;
aber tun wir viel für Kirche, für Öffentlichkeit, Gemeindepolitik,
haben wir Kraft? Jesus sagt mal � wem viel anvertraut ist, von dem wird
viel erwartet (Lukas 12, 48). Gemessen an unsern Begabungen, sag ich mal
so, sind wir ein wenig scheu � leben auf kleiner Flamme, brauchten einen
Schubs mehr Selbstgewißheit.
Wir brauchen Zutrauen, brauchen Glaubenspower. Wir insgesamt und jeder,
jede persönlich müssen wissen: Gott will mich und hat mich nötig.
Strahlen dieser Energie hält die Bibel bereit, z. B. in Jesaja 58,
11+12:
Gott wird dich immer führen, dich sättigen in der Dürre.
Er wird deine Knochen stärken. Und du wirst sein wie ein sonnenbeschienener
bewässerter Garten. Und wie eine Wasserquelle, die sprudelt. Und durch
dich soll aufgebaut werden, was lange wüst lag, du wirst aufrichten,
was brach liegt. Du sollst heißen: Die die Lücke schließt,
der den Weg bahnt, daß man da wohnen könne.
Das hat ein unbekannter Prophet einer kleinen Gemeinde in Juda nach
der Rückkehr aus dem Exil gesagt, so vor 2500 Jahren. Und 100 Generationen
später � habe ich keine besseren Worte für euch, für uns,
muß es uns doch aber ausrichten: Gott wird dich führen, das
ist sein Wesen. Er führt durch Ziele, durch Sehnsucht machen; er führt
durch Zeichen hin zur Freude, zu gutem Gewissen; er führt nicht durch
Ketten, Zwang und Verbote, sondern ja, wie führte dich Gott?
Strecken deines Lebens sind dir wie auf Flügeln gelebt. Ein wohl
Fünfzigjähriger erzählte: �Meine Frau war gestorben, ich
war mit drei Kindern allein, ich wußte immer, was jetzt dran war,
du tust, was ansteht. � Die Kinder wollen Kartoffelsalat, also machst du
Kartoffelsalat. Und dann irgendwann bekam ich wieder eine Frau, solange,
bis sie wieder fortging. Und doch war ich nicht Opfer. Ich sah mich als
gut eingefügt ins Notwendige.� � So Führung sehen, sich geführt
wissen, mit Spürnase Richtung Liebe. Das heißt auch: Sich führen
lassen � von Hilferufen, von Bitten, von Angeboten, von Stellenanzeigen,
Heiratsannoncen, von Düften, Farben, Themen; sich führen lassen
von Kirchenglocken? Dein Wunschradar in dir ist nicht schlecht � du kannst
es schon nutzen, aber mit Köpfchen, das Gott dir auch gegeben hat.
� Aversionen, Hemmungen, lockende Blicke � sieh hin, hör hin. � Die
Losung für heute heißt: �Ein sehendes Auge und ein hörendes
Ohr, die macht beide der Herr (Sprüche 20, 12). Gott führt doch
auch damit, wie ich mich führe. Frag das öfter: Will mich Gott
hier und jetzt? Bei dieser Sache? Will ich mich hier? Frag das klar Gott,
und du, ihr seid doch ineins, meist. Und steh auf, wenn du weg willst.
Und bleib, wenn du bleiben willst. Gott führt dich sanft, lockt dich
� und manchmal reißt du dich los, oder was sich von Gott losgerissen
hat, rast auf dich los � es bleibt da eine Unschärfe. �
Er sättigt dich mit Mut. Glaube ist Mut, Lebensmut, der Wille,
es hier gut zu machen und Leben zu schöpfen, sich dem Leben zu widmen,
glücklich zu werden. Was ist wahres Glück? Der Dalai Lama, sagte:
�So gefragt weiß ich das auch nicht. Aber ich weiß, wie man
es verliert: Wer zuviel an sich selbst denkt, bekommt es mit der Angst
zu tun.� Ist das nicht herrlich � das mal abschmecken? Wer sich aus der
Hand gibt, � du geborgen im Ring der Zeit � sorgt sich nicht mehr sehr
um seinen eigenen Erhalt. Gott sättigt dich mit Mut � auch um herauszufinden,
wozu du endlich Mut brauchst. Eben zu tun, was du wirklich willst. Wie
Gott dich führt � auch indem er dir Mut macht.
Und Er wird deine Knochen stärken. Eigenartiges Versprechen. �
Aber deine Seele soll gern in deinem Körper wohnen. Es hat viel Mangel,
Schmerz, Verlust. Um so wichtiger diese Zusage: Stärke für deinen
Körper! Nimm�s nicht so selbstverständlich, daß dein Körper
intakt ist als deine eigene Lustfabrik, in der die Lobe-den-Herrn-Säfte
hergestellt werden. Mit Behagen fühlst du dich doch einigermaßen
gesundheitlich zurecht. Allein deine Freude am Essen, und daß wir
zu beißen haben genug � Gott sei dank � das sangen doch deine genüßlich
mahlenden Kiefer, eben beim Frühstück.
Und deine nach Erbauendem gierenden Ohren � sie saugen doch den Stoff
der Anerkennung: Du, Gott liebt dich. Kau das wie eine Nahrung. Davon ernährt
sich deine Seele. Deine Seele ist nämlich Gottes Solarzelle in dir;
die verwandelt die positiven Einstrahlungen. � Sonne, gute Worte, sinnliche
Empfindungen � verwandelt die Seele in Bejahekraft: Ja, gut da zu sein,
ich zu sein. Du spürst dich wacher werden, du merkst, wie sich deine
Seele streckt � und Lebelust und -energie produziert. Er sättigt dich
mit Mut � gerade: Predigt ist sowas wie von Gott Brust bekommen, nichts
Wörterrasselndes, eher etwas Ahnungsvolles jedenfalls Aufbauendes.
Und du bist, wirst, bist, wirst wie ein sonnenbeschienener bewässerter
Garten. � Du voll Wachsen, Blühen und Fruchtbringen � und Vergehen
ist auch bei dir, woraus Neues wird. Du brauchst zum Blühen auch deinen
Mist � das sind �deine Gebrechen, die du nicht abtun noch ablegen noch
überwinden kannst. Trag diese deine Sünden wie das Pferd seinen
Mist auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit
deiner selbst� (nach Tauler). In dir Garten, bei dir Garten ist es gut
sein.
Und manchmal hast du eben auch Pause, dann ist bei dir nichts zu holen.
� Die Bäume stellen schon im August das Wachstum ein und fangen im
Februar wieder an. Laß dir deine begrenzten Kräfte gefallen.
Du wirst schon wieder in Betrieb genommen, wenn Gott dich da braucht. Wir
sind alle nur zuständig im Rahmen unserer Kräfte. Am Garten finde
ich das Aufregendste, daß die Sprossen für nächstes Jahr
schon da sind. Und die Knollen, die Zwiebeln liegen da verborgen, bis der
warme Boden sie erweckt. So ist auch dein Verborgenes noch voll Chancen,
du bist noch im Werden. Garten ist Werden.
Garten ist auch Vergehen. Früher Abschied, Mangel, Absterben.
Auch die schwächer werdenden Kräfte gehören zum Energiehaushalt
des Lebens. � Frag nicht, wie kann Gott Leid zulassen. � Tu deine heilende
Energie rein, daß Leid begrenzt wird. Deine Kraft ist Teil von der
Allmacht Gottes. Eh ich frage, warum Gott Leid zuläßt, frag
ich eher, wie kann Gott zulassen, daß ich mir von seiner Allmacht
so viel auf die Seite bringe. Frage, wie kannst du, wie kann ich Gott alleine
lassen mit seinen Hungernden. �Brot für die Welt� ist nicht ein irgendein
Kollektenzweck sondern Gradmesser, wie nah oder fern mir Gott steht.
Du, wie eine Wasserquelle sollst du sprudeln. Glaub das, trau dir zu,
daß du andern leben hilfst � dabei bist du gar nicht als Macher nötig,
sondern die Quelle laß dir Abbild sein. � Die Quelle ist das Kunstwerk
von Nehmen und Geben. Du, in dir kommen Schätze von Wissen, Trost,
Erfahrung zusammen, und die hältst du wieder hin. Daß andere
sich bei dir gut einschenken, ist doch so, oder kann es noch mehr werden.
Die Sehnsucht zu wirken hast du doch.
Das ist deine Bestimmung: Durch dich soll aufgebaut werden, was wüst
liegt, du wirst aufrichten, was darniederliegt. Darum wirst du nicht mehr
fragen: wie kann Gott zulassen � du wirst ihn nicht alleine lassen. Du
wirst sein Gefährte zu sein, Sein Freud- und Leidgefährte. Du
wirst noch mehr nützen. Und wirst aufbauen, die sich wenig trauen.
�
Es ist leichter, sofort hinzuspringen und es allein zu machen � aber
du sollst fit machen. Das herrliche Gleichnis von den anvertrauten Talenten
erzählt von den Siegern � der eine bekommt 5 Zentner Silber anvertraut
und als Rechenschaft gefordert wird, prunkt er mit 100% Gewinn; ebenso
der mit den zwei Zentnern. � Aber der Dritte hatte sein eines Talent vergraben
und gab es dem Herrn später unbenutzt zurück � auch weil keiner
der fitten Geldmacher den Zaghaften, Zaghaftgemachten unter seine Fittiche
genommen und ihn angelernt hat.
Also du sollst heißen: Die oder der die Lücke schließt.
Du hilfst aus, du sagst vor, du streckst vor, du hilfst aus der Patsche,
du wischst mit Humor die Peinlichkeit weg.
Und bringst bei, der anderen ihre Lücke, dem anderen seine Lücke
zu füllen. Du ergänzt, stiftest an, du traust zu, du überträgst
Verantwortung. Du bahnst Wege, ziehst ins Gespräch, läßt
Anschluß finden, verknüpfst Menschen. Du, gut daß du da
bist, du bist, mit deinem Fuder Gutem und Schwierigem. Du, gut daß
du jetzt hier bist, und machst, daß man hier wohnen kann. Du verhilfst
Menschen zu einem Zuhause, Wohnen können, Heimat, Nähe, Bleibe,
Auskommen, sich versorgen können. Du ein Mensch, mit dem Gott es wohnlich
macht.
Und woher ich das weiß, so ganz persönlich für dich,
dir auf den Kopf zu? Weil Gott dich lieb hat und dich braucht, als wärst
du das einzige Exemplar Mensch, und wenn du nicht lobst, lachst, mittust,
wenn du nicht gern du bist � dann wäre Gott verloren. Und woher ich
das weiß? Ich sag es nur weiter. Alles, im Kleinen wie im Großen,
beruht auf Weitersagen.
Wochenspruch mit kurzer Auslegung (T.G.)
13.09.1998 Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was
er dir Gutes getan hat (Psalm 103, 2).
Das Gute behalten, den Anwachs der Freude merken, staunen über
so viel Gelingendes � warum muß ich dazu angehalten werden? Es ist
eine Unart, alsbald für selbstverständlich zu halten, was eben
noch Wunsch erst war. Eben noch in weiter Ferne schien die Genesung, die
Befreundung, ein Kind. Und wenn das Gute da ist, ist es schnell Bestandteil
des Normalen. � Auch den Alltag will ich wieder spüren als wunderbar.
Dank ist doch Atmen der Seele. Ich beschenk mich mehr als Gott damit.
Keitumer Predigten Traugott Giesen 13.09.1998
(Jesaja 58, 11, 12)
Für heute habe ich ein Versprechen gefunden, das uns aufhellt.
Schon mühsam, so viel bedeckter Himmel � ob das Evangelium so erfreulich
wäre, wenn Jesus hier im Norden gelebt hätte? Ein heiterer Himmel
stiftet zu heiteren Gedanken an, doch sicher � aber heitere Gedanken schieben
auch Wolken weg, schieben sie jedenfalls von der Seele.
Also das Versprechen für heute ist vor 100 Generationen schon
gesagt, aber mir scheint es taufrisch, als wäre es gerade für
mich, dich ausgegeben.
Ich habe es in der Bibel gefunden. Es liegt da schon länger �
bis sich einer bückt und es aufliest; lesen kommt von Weinlese, z.
B. von Ernten. Ja die Bibel als Weinberg, der wartet, abgeerntet zu werden
� oder Bibel als versunkenes Schatzschiff, und man muß tauchen und
die Schätze ans Licht holen. � Pastor als Fachmensch für untergegangene
Schätze � gut ich präsentier euch ein Versprechen mit frischer
Segenskraft.
Es könnte gelegen kommen uns allen, schon als Aufheller des leicht
verregneten Gemütes. Und vor allem als Mittel gegen unser meist zu
bescheidenes Zutrauen. Wir meinen doch, wir seien voll ausgelastet mit
unserm Persönlichen. Und meinen, in unserer Arbeit täten wir
schon recht viel Gutes; wir meinen doch, ziemlich unauffällig leben
zu dürfen, sicher, Steuern bezahlen, für den Basar Kuchen backen;
aber tun wir viel für Kirche, für Öffentlichkeit, Gemeindepolitik,
haben wir Kraft? Jesus sagt mal � wem viel anvertraut ist, von dem wird
viel erwartet (Lukas 12, 48). Gemessen an unsern Begabungen, sag ich mal
so, sind wir ein wenig scheu � leben auf kleiner Flamme, brauchten einen
Schubs mehr Selbstgewißheit.
Wir brauchen Zutrauen, brauchen Glaubenspower. Wir insgesamt und jeder,
jede persönlich müssen wissen: Gott will mich und hat mich nötig.
Strahlen dieser Energie hält die Bibel bereit, z. B. in Jesaja 58,
11+12:
Gott wird dich immer führen, dich sättigen in der Dürre.
Er wird deine Knochen stärken. Und du wirst sein wie ein sonnenbeschienener
bewässerter Garten. Und wie eine Wasserquelle, die sprudelt. Und durch
dich soll aufgebaut werden, was lange wüst lag, du wirst aufrichten,
was brach liegt. Du sollst heißen: Die die Lücke schließt,
der den Weg bahnt, daß man da wohnen könne.
Das hat ein unbekannter Prophet einer kleinen Gemeinde in Juda nach
der Rückkehr aus dem Exil gesagt, so vor 2500 Jahren. Und 100 Generationen
später � habe ich keine besseren Worte für euch, für uns,
muß es uns doch aber ausrichten: Gott wird dich führen, das
ist sein Wesen. Er führt durch Ziele, durch Sehnsucht machen; er führt
durch Zeichen hin zur Freude, zu gutem Gewissen; er führt nicht durch
Ketten, Zwang und Verbote, sondern ja, wie führte dich Gott?
Strecken deines Lebens sind dir wie auf Flügeln gelebt. Ein wohl
Fünfzigjähriger erzählte: �Meine Frau war gestorben, ich
war mit drei Kindern allein, ich wußte immer, was jetzt dran war,
du tust, was ansteht. � Die Kinder wollen Kartoffelsalat, also machst du
Kartoffelsalat. Und dann irgendwann bekam ich wieder eine Frau, solange,
bis sie wieder fortging. Und doch war ich nicht Opfer. Ich sah mich als
gut eingefügt ins Notwendige.� � So Führung sehen, sich geführt
wissen, mit Spürnase Richtung Liebe. Das heißt auch: Sich führen
lassen � von Hilferufen, von Bitten, von Angeboten, von Stellenanzeigen,
Heiratsannoncen, von Düften, Farben, Themen; sich führen lassen
von Kirchenglocken? Dein Wunschradar in dir ist nicht schlecht � du kannst
es schon nutzen, aber mit Köpfchen, das Gott dir auch gegeben hat.
� Aversionen, Hemmungen, lockende Blicke � sieh hin, hör hin. � Die
Losung für heute heißt: �Ein sehendes Auge und ein hörendes
Ohr, die macht beide der Herr (Sprüche 20, 12). Gott führt doch
auch damit, wie ich mich führe. Frag das öfter: Will mich Gott
hier und jetzt? Bei dieser Sache? Will ich mich hier? Frag das klar Gott,
und du, ihr seid doch ineins, meist. Und steh auf, wenn du weg willst.
Und bleib, wenn du bleiben willst. Gott führt dich sanft, lockt dich
� und manchmal reißt du dich los, oder was sich von Gott losgerissen
hat, rast auf dich los � es bleibt da eine Unschärfe. �
Er sättigt dich mit Mut. Glaube ist Mut, Lebensmut, der Wille,
es hier gut zu machen und Leben zu schöpfen, sich dem Leben zu widmen,
glücklich zu werden. Was ist wahres Glück? Der Dalai Lama, sagte:
�So gefragt weiß ich das auch nicht. Aber ich weiß, wie man
es verliert: Wer zuviel an sich selbst denkt, bekommt es mit der Angst
zu tun.� Ist das nicht herrlich � das mal abschmecken? Wer sich aus der
Hand gibt, � du geborgen im Ring der Zeit � sorgt sich nicht mehr sehr
um seinen eigenen Erhalt. Gott sättigt dich mit Mut � auch um herauszufinden,
wozu du endlich Mut brauchst. Eben zu tun, was du wirklich willst. Wie
Gott dich führt � auch indem er dir Mut macht.
Und Er wird deine Knochen stärken. Eigenartiges Versprechen. �
Aber deine Seele soll gern in deinem Körper wohnen. Es hat viel Mangel,
Schmerz, Verlust. Um so wichtiger diese Zusage: Stärke für deinen
Körper! Nimm�s nicht so selbstverständlich, daß dein Körper
intakt ist als deine eigene Lustfabrik, in der die Lobe-den-Herrn-Säfte
hergestellt werden. Mit Behagen fühlst du dich doch einigermaßen
gesundheitlich zurecht. Allein deine Freude am Essen, und daß wir
zu beißen haben genug � Gott sei dank � das sangen doch deine genüßlich
mahlenden Kiefer, eben beim Frühstück.
Und deine nach Erbauendem gierenden Ohren � sie saugen doch den Stoff
der Anerkennung: Du, Gott liebt dich. Kau das wie eine Nahrung. Davon ernährt
sich deine Seele. Deine Seele ist nämlich Gottes Solarzelle in dir;
die verwandelt die positiven Einstrahlungen. � Sonne, gute Worte, sinnliche
Empfindungen � verwandelt die Seele in Bejahekraft: Ja, gut da zu sein,
ich zu sein. Du spürst dich wacher werden, du merkst, wie sich deine
Seele streckt � und Lebelust und -energie produziert. Er sättigt dich
mit Mut � gerade: Predigt ist sowas wie von Gott Brust bekommen, nichts
Wörterrasselndes, eher etwas Ahnungsvolles jedenfalls Aufbauendes.
Und du bist, wirst, bist, wirst wie ein sonnenbeschienener bewässerter
Garten. � Du voll Wachsen, Blühen und Fruchtbringen � und Vergehen
ist auch bei dir, woraus Neues wird. Du brauchst zum Blühen auch deinen
Mist � das sind �deine Gebrechen, die du nicht abtun noch ablegen noch
überwinden kannst. Trag diese deine Sünden wie das Pferd seinen
Mist auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit
deiner selbst� (nach Tauler). In dir Garten, bei dir Garten ist es gut
sein.
Und manchmal hast du eben auch Pause, dann ist bei dir nichts zu holen.
� Die Bäume stellen schon im August das Wachstum ein und fangen im
Februar wieder an. Laß dir deine begrenzten Kräfte gefallen.
Du wirst schon wieder in Betrieb genommen, wenn Gott dich da braucht. Wir
sind alle nur zuständig im Rahmen unserer Kräfte. Am Garten finde
ich das Aufregendste, daß die Sprossen für nächstes Jahr
schon da sind. Und die Knollen, die Zwiebeln liegen da verborgen, bis der
warme Boden sie erweckt. So ist auch dein Verborgenes noch voll Chancen,
du bist noch im Werden. Garten ist Werden.
Garten ist auch Vergehen. Früher Abschied, Mangel, Absterben.
Auch die schwächer werdenden Kräfte gehören zum Energiehaushalt
des Lebens. � Frag nicht, wie kann Gott Leid zulassen. � Tu deine heilende
Energie rein, daß Leid begrenzt wird. Deine Kraft ist Teil von der
Allmacht Gottes. Eh ich frage, warum Gott Leid zuläßt, frag
ich eher, wie kann Gott zulassen, daß ich mir von seiner Allmacht
so viel auf die Seite bringe. Frage, wie kannst du, wie kann ich Gott alleine
lassen mit seinen Hungernden. �Brot für die Welt� ist nicht ein irgendein
Kollektenzweck sondern Gradmesser, wie nah oder fern mir Gott steht.
Du, wie eine Wasserquelle sollst du sprudeln. Glaub das, trau dir zu,
daß du andern leben hilfst � dabei bist du gar nicht als Macher nötig,
sondern die Quelle laß dir Abbild sein. � Die Quelle ist das Kunstwerk
von Nehmen und Geben. Du, in dir kommen Schätze von Wissen, Trost,
Erfahrung zusammen, und die hältst du wieder hin. Daß andere
sich bei dir gut einschenken, ist doch so, oder kann es noch mehr werden.
Die Sehnsucht zu wirken hast du doch.
Das ist deine Bestimmung: Durch dich soll aufgebaut werden, was wüst
liegt, du wirst aufrichten, was darniederliegt. Darum wirst du nicht mehr
fragen: wie kann Gott zulassen � du wirst ihn nicht alleine lassen. Du
wirst sein Gefährte zu sein, Sein Freud- und Leidgefährte. Du
wirst noch mehr nützen. Und wirst aufbauen, die sich wenig trauen.
�
Es ist leichter, sofort hinzuspringen und es allein zu machen � aber
du sollst fit machen. Das herrliche Gleichnis von den anvertrauten Talenten
erzählt von den Siegern � der eine bekommt 5 Zentner Silber anvertraut
und als Rechenschaft gefordert wird, prunkt er mit 100% Gewinn; ebenso
der mit den zwei Zentnern. � Aber der Dritte hatte sein eines Talent vergraben
und gab es dem Herrn später unbenutzt zurück � auch weil keiner
der fitten Geldmacher den Zaghaften, Zaghaftgemachten unter seine Fittiche
genommen und ihn angelernt hat.
Also du sollst heißen: Die oder der die Lücke schließt.
Du hilfst aus, du sagst vor, du streckst vor, du hilfst aus der Patsche,
du wischst mit Humor die Peinlichkeit weg.
Und bringst bei, der anderen ihre Lücke, dem anderen seine Lücke
zu füllen. Du ergänzt, stiftest an, du traust zu, du überträgst
Verantwortung. Du bahnst Wege, ziehst ins Gespräch, läßt
Anschluß finden, verknüpfst Menschen. Du, gut daß du da
bist, du bist, mit deinem Fuder Gutem und Schwierigem. Du, gut daß
du jetzt hier bist, und machst, daß man hier wohnen kann. Du verhilfst
Menschen zu einem Zuhause, Wohnen können, Heimat, Nähe, Bleibe,
Auskommen, sich versorgen können. Du ein Mensch, mit dem Gott es wohnlich
macht.
Und woher ich das weiß, so ganz persönlich für dich,
dir auf den Kopf zu? Weil Gott dich lieb hat und dich braucht, als wärst
du das einzige Exemplar Mensch, und wenn du nicht lobst, lachst, mittust,
wenn du nicht gern du bist � dann wäre Gott verloren. Und woher ich
das weiß? Ich sag es nur weiter. Alles, im Kleinen wie im Großen,
beruht auf Weitersagen.
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