Keitumer Predigten Traugott
Giesen Heiligabend 24.12.2001
Predigt für die Kinder
Das ist spannend, einmal mindestens gehen die
Eltern mit euch in die Kirche. Das ist das Haus für alle Menschen. Die
Kirche gehört uns allen, auch euch. Hier kann man gut nachdenken, schon
viel hundert Jahre gehen Menschen in diese Kirche und beten zum lieben Gott
und danken ihm und bitten ihn, wenn Sie Sorgen haben.
Heute gehen viele zur Kirche. Weil ein großer
Tag ist: Wir feiern die Geburt eines Menschen, es ist der wichtigste Mensch,
der je gelebt hat. Und zwar darum, weil er von Gott das Wissen brachte: Daß
jeder Mensch wichtig ist, wunderbar, jeder nötig und schön, jeder
Mensch einmalig, jeder ein Kind Gottes.
Jesus war der erste Mensch, der mit dem Namen
"Sohn Gottes" geboren wurde. Ihm hinterher wissen wir, daß wir auch
Söhne und Töchter vom lieben Gott sind, und unsere Eltern und Oma
auch, und Opa auch - Kinder Gottes, so lieb hat er uns, darum schenkt er
uns Menschen ganz viel schönes Können. Und weint mit, wenn Menschen
und Tiere Schmerzen haben.
Wir sind glücklich dran, daß wir
vom lieben Gott so schöne Sachen wissen. Aber vieles verstehen wir auch
nicht, warum Menschen auch böse sein können. Das verstehen wir
wirklich nicht: Ich bin Gottes lieber Mensch, und doch kann ich auch gemein
sein und meine Geschwister treten oder einen beleidigen. Warum das Gott
aushält, er kriegt ja alle Beleidigungen und Schmerzen der Welt am eigenen
Leib ab, - ich weiß es nicht. Aber ich weiß, Gott ist der Erfinder
aller Freude. Immer wenn wir uns freuen, freut Gott sich sehr. Und wenn du
gern du bist, dann ist Gott auch gern der Gott .
Also wir gratulieren uns, daß Jesus geboren
ist. Und wir beschenken uns heute. An zwei Geburtstagen bekommen wir was
geschenkt. An unserem eigenen Geburtstag und an Jesu Geburtstag. Jesu Geburt
ist der schönste Tag des Jahres.
Immer noch erzählen wir uns, wie es wohl
war bei seiner Geburt. Es war im jüdischen Land, in der Stadt Bethlehem,
vor jetzt wohl zweitausend Jahren. Wenn der erste Mensch, der weiß,
daß er Gottes Sohn ist, zur Welt kommt, dann - sollte man meinen -
in einem Schloß. Aber Jesus kam in einem Kuhstall zur Welt. Und das
kam so: Seine Eltern waren auf einer beschwerlichen Reise. Maria und Josef
mussten wegen einer angeordneten Volkszählung tagelang unterwegs sein,
über Gebirge, und schlechte Wege, ein Esel war hilfreich, für Maria,
mit dem Kind im Bauch, das bald heraus wollte. Und sie kamen nach Bethlehem,
aber alle Betten waren voll, und sie gingen von Haus zu Haus und fragten.
Ein netter Mensch gab ihnen Platz im Stall, - und Kühe hatten es schön
warm gemacht. Und kaum hatte Josef in einer Ecke aus frischem Stroh ein
schönes Bett gebaut, da kamen auch schon die Wehen, und Josef half und
holte warmes Wasser und Tücher und die Hebamme, und Maria gebar. Das
Kindlein war schön, wie alle Kinder schön sind, weil sie ja von
Gott sind.- Und bald kamen Hirten. Die hatten schon gehört, daß
ein besonderes Kind in Bethlehem geboren sei: Sie hörten nachts Stimmen
und Rauschen und ein Leuchten und wussten auf einmal, es ist was ganz
Großes passiert: jetzt ist es geklärt, was wir Menschen sind,
wir sind Gottes Mitarbeiter und Freunde, sind seine Engel auf Erden, sind
seine Helfer der Freude.
Jedes Weihnachten bekommen wir diese Bestimmung
neu, Jesus sagt dir: Gott liebt dich und braucht dich. Darum lebst du. Gut,
daß du da bist, wunderbarer Mensch. Und jetzt lass dich schön
beschenken.