L e b e n s m u t
 
Herzlich willkommen auf der Homepage von Traugott Giesen, ehem. Pastor in Keitum auf Sylt!

Aktuelles

Predigten
Kolumnen
Bibelenergie
Tägliche Losung
Gastpredigten
 

Archiv

Nachhören
Archiv Predigten
Archiv Kolumnen
Themenverzeichnis
Weitere Texte
Bibelstellen
Aufgelesenes
 

Informationen

Bücher
Links
 

Kontakt
Emailkontakt
Webmaster
Gästebuch
Impressum

Besucher seit
12.03.2001
0960858
Kolumne 17. September 2005 - <br>W�hlende und Gew�hlte - machen wir es gut

Traugott Giesen Kolumne 17.09.2005 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

W�hlende und Gew�hlte - machen wir es gut

Himmel und Erde

von Traugott Giesen

Politik kommt von Polis, griechisch: Stadt, und meint das Steuern des Zusammenlebens, so, daß die Bürger in möglichst großer Zahl zu möglichst viel Zufriedenheit finden. Dazu ist Gerechtigkeit nötig, daß alle nach ihrer Fähigkeit sich beteiligen an den gemeinsamen Aufgaben und alle abbekommen vom Erwirtschafteten und vom Wissen. Das fordert ein dauerndes Abwägen und Verhandeln, Allianzen schmieden und Entscheiden, es braucht ein Belohnen derer, die die Gemeinschaft fördern und ein auf karge Kost setzen anderer, die das Gemeinsame schädigen - auch durch Vergammeln lassen ihrer Begabung.

Ein Einzelner auf einer Insel muß sich nur mit sich und den Gegebenheiten abstimmen. Aber wenn man zu zweit ist oder in Familie, dann ist viel Absprache und faires Aufteilen der Arbeit nötig, viel Rücksichtnahme und Hilfestellung, so daß alle möglichst frei ihre Sache tun können. Dazu müssen alle Beteiligten öfter ihre Anliegen "auf den Tisch packen", sich auf Regeln festlegen und Einigung suchen.

Und noch wichtiger sind die Absprachen im Großen. Regeln und Einrichtungen - "Runde Tische", Bundestag, Ämter, Gerichte sind in einer langen Geschichte gewachsen. Immer geht es darum, Bevorzugungen abzubauen und Gewalt zu vermeiden. Streitstoff gibt es genug - was für den einen Ohrenschmaus, ist dem andern Qual. Immer gibt es Stärkere und Schwächere, Gewitztere und Schwerfälligere, Fleißigere und Gemütlichere, Begnadete und Gehandikapte. "Politik jetzt" muß das Zusammenleben der Verschiedenen jetzt bessern.

Von Zeit zu Zeit sind Wahlen nötig, um für die vielen "Runden Tische" Frauen und Männer abzuordnen. Die Abgeordneten haben dann auf bestimmte Zeit Auftrag und Macht, die öffentlichen Aufgaben zu erledigen, beziehungsweise sie in Auftrag zu geben, wohl wissend, woher das Geld für den Staat genommen wird, wie Schulden bezahlt werden sollen und wie viel neue Schulden den kommenden Generationen noch aufgebürdet werden.

Ein riesiges Problem ist, Menschen in Arbeit zu bringen - vor 50 Jahren ernährte sich die Hälfte der Bevölkerung von körperlicher Arbeit, jetzt noch 30 Prozent, bald nur noch 15 Prozent. Bildung ist wichtig wie Gesundheit. Ein anderes Problem ist die Versorgung mit Energie: Aus Atom Strom gewinnen, aber den strahlenden Müll weiterreichen, die Reserven an Öl in protzigen Autos oder billig isolierten Wohnungen verprassen und sich über Windmühlen zu ärgern, weil sie die Sicht versperren - das geht doch nicht. Ein großes Werk der Politik ist, Deutschland einen friedlichen Nachbarn sein zu lassen und den Hunger in der Welt zu lindern.

Für meine Person das Schlechte zu meiden und das Gute zu tun, ist wichtig. Genau so nötig ist, mich um die Ordnung des Ganzen zu bemühen. Ob im Kirchenvorstand oder im Verein, in einer Partei oder im Elternrat - an einer Stelle gestalte das Gemeinsame mit. Es ist auch deins. Als Wählende und als Gewählte - machen wir es gut.


 




Service

Startseite
Druckvorschau

Presse-Feed EKD

© 1996-2024 Evangelische Kirche in Deutschland
Weitere News...  

 
Online 9