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Kolumne 08. Mai 2004 - <br>Muttertag ist mehr als ein sch�n gedeckter Tisch

Traugott Giesen Kolumne 08.05.2004 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Muttertag ist mehr als ein sch�n gedeckter Tisch

von Traugott Giesen

Mutterglück ist das Glück der Mütter, wenn die Kinder im Bett sind. Diese kleine Schote durchkreuzt alle Lobgesänge aufs Mutterglück, vielleicht ist es nur Gluttermück - den Eintagsglorienschein haben sich die Frauen schon lange verbeten, einmal das Frühstück ans Bett und die obligate Pralinenpackung - das geht schon lange nicht mehr. Und doch hält sich der Muttertag hartnäckig, bittet um Eigenfüllung. Wie das Thema Arbeit nicht mit dem 1. Mai abgetan ist, so verlangt "Mutter" als Thema mehr als den einmalig schön gedeckten Tisch. Aber am Tisch können Haken eingeschlagen werden für künftig. Lasst uns doch beraten wie wir es besser machen können, mit Mutter und für sie. Sie ist ein starkes Wesen, sie ist die Mitte eines warmen oder auch bedrohten Lebenskreises. Mit ihrem Glück steht und fällt das Gelingen von Familie.

Sicher sind auch Väter wichtig, als Mitversorger oder als Beschaffer, als Gegengewicht, als hilfreicher Part in der Entwicklung - an dem man Verlässlichkeit, Struktur, Sachverhalte lernen kann, auch das Indianerspiel und mal klare Worte zum Lernen als Beruf der Kinder; auch muss man ja ein erstes Bild empfangen, was Mann sein kann, und wie man mit Mutter ein Paar bildet, das sich immer wieder einig wird ohne Krieg.

Aber Mutter ist Schicksal. Sie trägt uns in die Welt. Ihr Wesen ist uns Heimat. Sie flüstert uns die Muttersprache. Sie behütet und tröstet, sie erzählt die heilenden Geschichten vom lieben Gott; sie wacht, wenn wir krank sind. Sie weint beim ersten Gang zum Kindergarten oder zur Schule. Sie geht treuer zu Elternabenden. Sicher ist sie auch gefährdet, ihr Söhnchen vorzuziehen und der Prinz wird zeitlebens meinen, ihm stände Bevorzugung zu. Doch Mütter weisen uns in das Lieben ein, sie haben mehr Erbarmen, sie schützen das Schwache, sie halten sich mehr hin. Frauen haben in Sachen Durchsetzungsvermögen aufgeholt. Aber wer tritt denn zu Gunsten der Familie mehr zurück? Darüber lasst uns reden, wie auch Mutter ihr Glück machen kann. Klären wir eine gerechtere Verteilung der Pflichten. Es kann nicht sein, dass Mutter Dienstmagd aller ist. Sie soll auch Ruhe haben, wenn die andern ruhen. Soll sie wieder ihr Studium oder ihren Beruf aufnehmen, soll sie ins Ehrenamt gehen oder ihre Sportgruppe finden, wenn sie es will. Dann muss eben eine Hilfe im Haushalt angestellt werden, wenn die Familie keine faire Arbeitsaufteilung schafft.

Die Engel von heute sind die allein Erziehenden, allermeist Frauen, oft sitzen gelassen von Männchen, die sich aus der Verantwortung stehlen. Allein erziehen heißt, die Pflichten schultern, die eigentlich für zwei gedacht sind. Wie nicht zerrieben werden zwischen Haushalt und Job, Beaufsichtigen und Fürsorgen? Wie noch einen Hauch Eigenleben sichern? Wenigstens Anerkennung steht ihnen zu und nachbarliche Hilfe. Engel mit nur einem Flügel hätten gern einen zweiten.


 




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